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Empfindlicher „Schmetterling“

Die Schilddrüse zählt zu den kleinen Organen im menschlichen Körper: Sie wiegt nur 18 bis 25 Gramm. Doch funktioniert das schmetterlingsförmige Organ, das im Hals unterhalb des Kehlkopfes liegt, nicht richtig, kann das für den Körper fatale Folgen haben.

Wenn die Schilddrüse außer Tritt kommt, schlägt sich das auf den gesamten Organismus nieder. Schilddrüsenhormone wirken auf Herz und Kreislauf ein. Sie erweitern die Blutgefäße, beschleunigen den Herzschlag und lassen so den Blutdruck ansteigen. Sie sind maßgeblich am Eiweißaufbau und am Wachstum von Knochen und Muskelgewebe beteiligt. Außerdem aktivieren die Schilddrüsenhormone den Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und unsere Darmtätigkeit. Im Kindesalter sind die Schilddrüsenhormone unerlässlich für eine normale Entwicklung. Die Schilddrüse produziert die Steuerungshormone nicht nur, sie sorgt im Normalfall auch für eine exakt dosierte Ausschüttung an den Organismus.

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Gibt es einen Mangel an Schilddrüsenhormonen, läuft der Stoffwechsel unseres gesamten Körpers auf Sparflamme. Die Betroffenen fühlen sich schlapp, sind ständig müde und können sich kaum konzentrieren. Verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Übergewicht und Durchblutungsstörungen können die Folge sein. Bei einer Überproduktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin beschleunigt sich der Stoffwechsel. Die Folgen sind unter anderem Gewichtsverlust, Muskelschmerzen, Nervosität, innere Unruhe, rasches Schwitzen und häufig, aber nicht immer, eine Schilddrüsenvergrößerung, auch Struma genannt.
Doch viele der Männer und Frauen, die unter einer Fehlfunktion der Schilddrüse leiden, wissen es noch nicht einmal. Die weltweit größte Studie zu dem Thema, bei der 100.000 Deutsche befragt wurden, hat ergeben:
• Jeder dritte erwachsene Bundesbürger hat krankhafte Veränderungen an der Schilddrüse, von denen er bisher nichts wusste.
• Jeder zweite erwachsene Bundesbürger über 45 ist bereits an der Schilddrüse erkrankt.
• Am häufigsten unter den Erkrankungen ist eine vergrößerte Schilddrüse, ein so genannter Kropf, deren Ursache meist chronischer Jodmangel ist.
Viele Schilddrüsenerkrankungen lassen sich heute sehr gut behandeln. Das Problem: Erst wenn der Hemdkragen nicht mehr passt, die Kette spannt, sich Atem- und Schluckbeschwerden zeigen, finden Betroffene den Weg zum Arzt. Doch dann ist die Erkrankung meist schon so weit fortgeschritten, dass eine Operation nötig ist. Ursache für die Schilddrüsenvergrößerung ist in den meisten Fällen Jodmangel. Das beste Mittel, eine Schilddrüsenvergrößerung zu vermeiden, ist deshalb eine ausreichende Jodversorgung mit täglich etwa 200 Mikrogramm in der Nahrung.
Aber: Mit den üblichen Lebensmitteln wie Getreide, Obst, Gemüse oder auch Fleisch lässt sich der Tagesbedarf an Jod nicht decken. Auch die Verwendung von Jodsalz füllt diese Lücke nicht. Für die Deckung des Tagesbedarfs wären täglich zehn Gramm jodiertes Speisesalz erforderlich. Eine Menge, die niemand essen kann.
Was tun?
Meeresfische sind die besten Jodlieferanten. Wer zweimal in der Woche Fisch aus dem Meer isst, muss sich über einen Jodmangel keine Gedanken mehr machen. Spitzenreiter in Sachen Jodgehalt ist der Schellfisch (243 Mikrogramm/100g), gefolgt von Kabeljau, Garnelen und Miesmuscheln. Obst und Gemüse enthalten meist nur wenig Jod. Ausnahmen sind Feldsalat (62 Mikrogramm/100g), Champignons (18 Mikrogramm/100g), Brokkoli (15 Mikrogramm/100g) und Spinat (12 Mikrogramm/100g).

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