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Glutenunverträglichkeit häufiger als bisher angenommen

Zöliakie, eine genetisch bedingte Unverträglichkeit des Eiweisses Gluten, ist weiter verbreitet als bisher angenommen. Dies berichten Wissenschaftler von der Universität Maryland in Baltimore (USA) im Fachmagazin Archives of Internal Medicine (Bd. 163, S. 286). Gluten ist in bestimmten Getreidearten, vor allem in Weizen und Gerste enthalten.

Bei Zöliakie wird durch Aufnahme von Gluten mit der Nahrung eine Autoimmunreaktion ausgelöst, die zu entzündlichen Reaktionen des Dünndarms führt. Die Folge sind Durchfälle und Verstopfung, aber auch Symptome, die auf die beeinträchtigte Nährstoffaufnahme aus dem Darm zurückzuführen sind. Dazu gehören zum Beispiel Blutarmut, Unfruchtbarkeit oder Diabetes.

Die Forscher um Alessio Fasano untersuchten mehr als 13.000 Personen aus verschiedenen Bundesstaaten der USA. Insgesamt waren 0,7 Prozent von der Erkrankung betroffen, in Risikogruppen waren es sogar 5 Prozent. Unter Risikogruppen verstanden die Wissenschaftler nahe Verwandte von Zöliakiekranken sowie Personen, die unter Magen-Darm-Beschwerden litten.

Die Autoimmunkrankheit kann nicht durch Medikamente gelindert oder geheilt werden. Betroffene können jedoch ein normales Leben führen, wenn sie auf glutenhaltige Lebensmittel vollständig verzichten. Die neuen Erkenntnisse könnten Allgemeinärzte dazu anregen, mehr Vorsorgeuntersuchungen für Zöliakie durchzuführen, hofft Fasano.

Ergänzend möchten wir hinzufügen, dass die Zoeliakie vermehrt auch in höherem Alter auftritt. Wissenschaftler sind sich inzwischen einig, dass es sich in diesen Fällen um eine Zoeliakie handelt, welche nicht genetisch bedingt ist, sondern sehr wahrscheinlich durch Virusbefall ausgelöst wird.

Die Folgen können, wenn die Zoeliakie nicht rechtzeitig erkannt wird, lebensbedrohend sein. Da die zur Verdauung notwendigen Zotten im Dünndarm bei einer Belastung durch glutenhaltigen Lebensmittel innerhalb weniger Monate völlig abgebaut werden, magern davon betroffene Patientinnen/Patienten stark ab, d.h. sie verhungern trotz ausreichender Nahrungszufuhr, da der Darm nicht mehr in der Lage ist, der Nahrung die lebensnotwendigen Stoffe zu entnehmen. Zur einwandfreien Diagnose der Zoeliakie wird daher eine Spiegelung des Magens und Zwölffingerdarms durchgeführt

Bei Einhaltung einer glutenfreien Diät bessern sich die Symptome schnell.

Weitere Infos finden Sie hier …

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