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Einfluss von Nahrungsmitteln auf Medikamente

Nahrungsmittel können einen Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten haben. Da Präparate oft zu den Mahlzeiten eingenommen werden, können die Verdauungsprozesse den Transport der Substanzen beschleunigen, es kann aber auch zu direkten Reaktionen zwischen Nahrungsmittelbestandteilen und Medikamenten kommen, warnt das Forum Ernährung Heute in Wien. „Beipackzettel warnen meist nur davor, Medikamente zusammen mit Alkohol zu konsumieren, da dieser die Wirkung vervielfacht oder stört. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch Nahrungsmittel einen Einfluss auf die Wirkung von Pillen und Pulvern haben“, so das Forum Ernährung Heute. Einer zufälligen Entdeckung zufolge, stellten Pharmakologen eine Wechselwirkung zwischen Grapefruitsaft und Medikamenten fest. Da viele Menschen ihre Medikamente gerne mit einem Glas Fruchtsaft einnehmen, sollte diesem Effekt mehr Augenmerk geschenkt werden, so die Forscher. Durch das in Grapefruits enthaltene Bioflavonoid Narangin kann sich die Bioverfügbarkeit oral verabreichter Substanzen erhöhen. Das könnte vor allem bei einigen Antidepressiva, aber auch bei anderen Medikamenten, zu einer verstärkten Wirkung führen. Diese Wechselwirkung ist kein Einzelfall. Der deutsche Apothekerverband zählt 315 Arzneistoffe auf, die mit Lebensmitteln reagieren. Eine wichtige Gruppe bilden hierbei die tetrazyklischen Antibiotika, da sie mit dem Kalzium aus Milchprodukten Verbindungen eingehen, die der Körper nicht mehr auswerten kann. Die Wirkung des Medikaments reduziert sich somit beträchtlich. Kalziumhältige Lebensmittel sollten daher frühestens zwei Stunden nach Einnahme eines solchen Antibiotikums konsumiert werden. Vorsicht ist nach Ansicht von Fachleuten auch bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmern, sogenannten Antikoagulantien, geboten. Deren Effektivität wird durch Vitamin K herabgesetzt, durch die Wirkstoffe des Knoblauchs aber verstärkt. Darüberhinaus können manche Arzneimittel die Aufnahme wichtiger Nährstoffe blockieren. Die in zahlreichen Schmerzmitteln enthaltene Acetylsalicylsäure hemmt beispielsweise die Resorption von Kalzium. Bei langfristiger Einnahme von Medikamenten ist deshalb Rücksprache mit dem Arzt halten, raten die Ernährungsexperten. Medikamente sollten immer zusammen mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Zu Fruchtsäften, Limonaden oder Milch greift man am besten erst nach einer halben Stunde. Und bei tetrazyklischen Antibiotika sollte mit dem Genuss von Milchprodukten zwei Stunden gewartet werden.

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