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Auslöser eines epileptischen Anfalls identifiziert. Hoffnung auf neuen Therapie-Ansatz

Erstmals glauben US-Forscher erkannt zu haben, was im Hirn kurz vor einem epileptischen Anfall geschieht. Dies verspricht die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden, die drastische Massnahmen wie eine Hirnoperation ersetzen könnten. Wissenschaftler der Indiana University Purdue University in Indianapolis (IUPUI) untersuchten einen Epilepsie-Variante, bei welcher sich ein kleiner Teil des Gehirns abnormal verhält und das eigentlich normale Gewebe mit seinem Verhalten „ansteckt“.

Patienten dieser Variante sprechen meist nicht auf Medikamente an, so dass in vielen Fällen nur eine Hirnoperation das Leiden unter Kontrolle bringen kann. Nebenwirkungen der Operation können allerdings Gedächtnisverlust oder Sprachbehinderung sein. Bisher ist unbekannt, weshalb ein epileptischer Anfall beginnt. Man vermutet als Grund einen Wechsel in der Signalsteuerung der Neuronen: Das normalerweise unkoordinierte, voneinander unabhängige „Feuern“ benachbarter Nervenzellen geht in ein periodisches, gemeinsames „Feuern“ über.

Das Forscherteam um Raima Larter vermutet, dass der kritischer Auslöse-Parameter die Geschwindigkeit ist, mit welcher die Neuronen in gesundem Hirn-Gewebe miteinander kommunizieren. Bei normalem Kommunikationstempo feuern die Zellen ihre Signale ungesteuert. Wenn sich allerdings das „Sprechtempo“ erhöht, beginnen Gruppen von Neuronen schnell, gemeinsam zu feuern, was zu einem epileptischen Anfall führen kann.

Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Chaos“, erklärt, warum die Anfälle kommen und gehen. Dies sei eines der wichtigsten Erkenntnisse der Studie, so der Neurochirurg Robert Worth. Bei zu hoher Kommunikationsgeschwindigkeit werden auch gesunde Zellen „mitgerissen“. Liesse sich das Tempo kurz vor einem Anfall regulieren, etwa durch Medikamente oder Elektrostimulation, so könnte man den Anfall offenbar vermeiden, so das Fazit der Erkenntnisse. Eine Aussicht auf deutlich weniger invasive Eingriffe für die Patienten, um ein normales Leben ohne unkontrollierbare Anfälle führen zu können.
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