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Schwerer Vitamin-D-Mangel bei Senioren

Senior: Gesundheitsgefahr durch zu wenig Sonne (Foto: Flickr/Zapfman)

Der überwiegende Teil der ältesten Menschen unserer Gesellschaft leidet an akutem Vitamin-D-Mangel. Es macht bei ihnen für die Konzentration des „Sonnenvitamins“ kaum Unterschied, ob gerade Sommer oder Winter ist. Das berichten Gerontologen aus Trier im Deutschen Ärzteblatt International. „Alte Menschen kommen in unseren Breiten mit dem Vitamin D aus Nahrung und Sonnenexposition so gut wie nie aus. Eine orale Verabreichung von Vitamin D ist bei ihnen ganz besonders zu empfehlen“, so Studienautor Stefan Schilling im pressetext-Interview.

Deutliche Unterversorgung

Schilling erhob die Vitamin-D-Konzentration von 1.578 Patienten, die in seiner geriatrischen Reha-Klink seit 2009 in Behandlung waren, jeweils am Folgetag ihrer stationären Aufnahme. Das Durchschnittsalter der Probanden war 82 Jahre. Bei 89 Prozent von ihnen lag die Vitamin-D-Konzentration unter den derzeit empfohlenen 20 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), 67 Prozent sogar unter zehn ng/ml, was unstrittig als Schwellenwert für schweren Vitamin-D-Mangel gilt. „Nimmt man die Empfehlung mancher Experten von 30 ng/ml als Richtwert, lagen sogar 96 Prozent darunter“, berichtet Schilling.

Wenngleich die grundsätzliche Vitamin-D-Unterversorgung der Bevölkerung bekannt ist, hatten die Experten nicht mit einer derartigen Verschärfung bei Senioren gerechnet. Zudem war die bei jüngeren Menschen übliche Fluktuation im Vitaminspiegel zwischen Sommer und Winter nicht festzustellen. Für Schilling ein Ergebnis gleich mehrerer Faktoren. „Hochbetagte Menschen sind weniger mobil und gehen seltener in die Sonne als Jüngere, bedecken meist die Haut und besuchen kaum das Freibad. Zudem sinkt die Fähigkeit ihrer Haut, aus dem Sonnenlicht das Vitamin D zu bilden“, so der Forscher.

Orale Gabe lässt schneller gehen

Doch gerade für Senioren ist die ausreichende Vitamin-D-Versorgung immens wichtig. „Vitamin D spielt neben vielen anderen Funktionen auch für den Kalzium- und Knochenstoffwechsel sowie für den Muskelaufbau eine entscheidende Rolle. Sein Mangel macht Stürze und Brüche wahrscheinlicher.“ Umgekehrt zeigen Studien, dass eine Vitamin-D-Verabreichung bereits nach kurzer Zeit die Sturzhäufigkeit um 20 Prozent reduziert und auch die Schrittgeschwindigkeit messbar erhöht.

Quelle: pressetext (pte/pts)

Anmerkung der Redaktion:

Bei dem Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel sollte vom Arzt der Vitamin-D-Spiegel bzw. der Spiegel des des 25-Hydroxyvitamin-D, ermittelt werden, um einen Mangel zu erkennen. Hierbei geht es vor allem um den Vitamin D3-Spiegel, der in einer bestimmten Reihenuntersuchung ermittelt werden sollte: zum einen, um die individuell richtige Einnahme-Dosierung festzulegen, zum anderen damit keine Gesundheitsschäden durch eine Überdosierung ausgelöst wird.

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