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Weibliche Geschlechtshormone schützen das Gehirn

Progesteron und Östrogen, zwei weibliche Sexualhormone, haben eine schützende Wirkung auf das Gehirn. Progesteron trägt dazu bei, dass sich Patienten nach mittleren bis schweren Kopfverletzungen besser erholen. Östrogen senkt unter anderem das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift The Lancet (358, Nr. 9284).

Dem Neurobiologen Donald Stein von der Emory University in Atlanta, USA, war aufgefallen, dass sich Frauen viel besser von Hirnverletzungen erholen als Männer. Im Rattenversuch konnte er nachweisen, dass eine Progesterongabe sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Tieren zu einer schnelleren Genesung führte: Hirnschwellungen und das Absterben von Hirnzellen konnten durch die Hormonzufuhr reduziert werden.

„Das Problem besteht darin, dass wir nicht genau wissen, auf welche Art und Weise Progesteron das Gehirn schützt,“ sagt Michael Schumacher, Neurobiologe am Kremlin-Bicêtre-Hospital in Paris. „Eine Möglichkeit könnte sein, dass Abbauprodukte des Progesteron nach einer Kopfverletzung Gehirnzellen vor dem „Aus“ bewahren.“

Östrogen hilft dagegen offensichtlich gegen einige chronische Erkrankungen des Gehirns. Eine Östrogen-Therapie kann beispielsweise bei älteren Frauen die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimerkrankheit um die Hälfte senken. Auch gefährliche Durchblutungsstörungen des Gehirns (Hirnischämien) können durch Östrogengaben entschärft werden, wie zahlreiche Tierversuche zeigen.

Probleme machen allerdings die Nebenwirkungen dieser Hormontherapien, die sowohl bei Frauen als auch insbesondere bei Männern auftreten können. Christian Behl vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München hat dafür aber schon eine Lösung erarbeitet: Er entwickelte eine „Designer-Version“ des Östrogen mit allen Vorzügen, aber ohne schädliche Nebenwirkungen. So brauchen Männer nicht mehr zu befürchten, nach der Hormontherapie zu „verweiblichen.“

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