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Listerien – wie gross ist die Gefahr wirklich?

Nach den Listeriose-Fällen in Frankreich und dem Nachweis von Listerien in deutschen Nahrungsmitteln stellt sich die Frage, wie gross die Infektionsgefahr tatsächlich ist. Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte nun die Fakten.

Auslöser der Erkrankung ist das weit verbreitete Bakterium „Listeria monocytogenes“. Dieses Bakterium ist in der Umwelt allgegenwärtig. Naturprodukte wie Rohmilch, aus Rohmilchprodukten hergestellte Weichkäsesorten, Salate und rohe Fleischprodukte können Listerien enthalten. Gesunde Personen erkranken an diesen Bakterien in der Regel nicht. Stärker gefährdet sind hingegen Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Zu den Risikopersonen gehören Säuglinge, ältere Menschen, Krebs-, Diabetes-, und AIDS-Kranke. Schwangere sind besonders betroffen, da sie die Infektion sogar an den Fötus weitergeben können. In der Regel ist die Infektion für die schwangere Frau nicht lebensgefährlich, sie erleidet aber möglicherweise eine Früh- oder Totgeburt oder bringt ein lebensgefährlich infiziertes Kind zur Welt.

Die Erkrankung äussert sich mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und acht Wochen. Daher können vor allem Risikopersonen bis zu zwei Monate nach Verzehr von infizierten Lebensmitteln erkranken.

Die Listerien-Infektion kann erst im Blut diagnostiziert werden, wenn schon Symptome aufgetreten sind. Die Krankheit wird dann mit Antibiotika behandelt.

Nach dem noch geltenden Bundesseuchengesetz ist in Deutschland lediglich die angeborene Listeriose meldepflichtig. In den neuen Bundesländern werden zusätzlich Meningitis-Fälle (Hirnhautentzündungen), die auf diesen Erreger zurückzuführen sind, gemeldet. Nach dem zur Zeit im Bundestag diskutierten neuen Infektionsschutzgesetz, das noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll, wird der Nachweis dieses Erregers aus Blut, Gehirnflüssigkeit oder anderen normalerweise sterilen Körperstellen sowie aus Abstrichen von Neugeborenen meldepflichtig.

Ministerium warnt nun auch vor Teewurst mit Listerien In Frankreich wurden seit November 24 Listeriose-Erkrankungen bekannt, darunter sieben Todesfälle, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Verzehr von Schweinezunge in Aspik, Fleischpasteten oder andere Fleischdelikatessen zurückzuführen sind. Die Verstorbenen gehörten einer der Risikogruppen an. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Auch in Deutschland sind seitdem Listeriose-Fälle aufgetreten. Das Robert Koch-Institut befragt nun in Zusammenarbeit mit den Bundesländern die Betroffenen nochmals nach dem Genuss von französischen Fleischprodukten, um einen möglichen Zusammenhang mit dem französischen Listeriose-Ausbruch aufzudecken

Im Käse «Die Sparsamen – Echter Harzer Roller, Bauernhandkäse» wurden Listerien gefunden; die Spar-Handels-AG fordert die Verbraucher auf, Harzer-Käse, der nach dem 27. Januar 2000 gekauft wurde, in die Verkaufsstelle oder den nächsten Spar-Markt zurückzubringen. Das saarländische Gesundheitsministerium warnt nun auch vor dem Verzehr der Teewurst Marke „Gebirgsjäger“ der Firma Lidl. Bei einer Routineuntersuchung in Nordbayern seien in der Wurst Listeriose-Erreger gefunden worden. Bis jetzt sind keine Erkrankungen bekannt geworden. Lidl startete dennoch einen Rückruf der Ware.

Weitere Infos finden Sie hier …

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