Deutsche Herzstiftung: Ärztlicher Check vorab ist unerlässlich
Wintersport auf Skiern muss für Menschen mit koronarer Herzkrankheit “ selbst nach einem Herzinfarkt “ kein Tabu sein. Allerdings sollten sie zuvor „grünes Licht“ von ihrem Arzt erhalten haben, wie die Deutsche Herzstiftung mitteilt.
Patienten mit verengten Herzkranzgefässen hilft körperliche Bewegung, einem Fortschreiten ihrer Krankheit entgegenzuwirken. Die Skifreunde unter ihnen dürfen dabei allerdings nicht zu hoch hinaus, da die Luft in den Bergen dünner und kälter wird und dies bei Anstrengung einen Angina pectoris-Anfall auslösen kann. Als problemlos gelten Mittelgebirgslagen von 1000 bis 1500 Metern, wenn zwei bis drei Tage Anpassungszeit mit Spaziergängen einkalkuliert werden. Die maximale Höhe liegt bei etwa 2500 Metern, die Aussentemperatur sollte beim Wintersport nicht unter minus fünf Grad betragen.
„Wichtigste Voraussetzung fürs Skilaufen überhaupt ist jedoch, dass Herzpatienten dafür die Zustimmung ihres Arztes bekommen haben und problemlos 120 bis 150 Watt beim Belastungs-EKG leisten können“, erklärt Dr. Frank Sonntag vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Wenn diese Leistung erbracht wird und weder Herzrhythmusstörungen noch eine Herzschwäche vorliegen, dann ist das Skilaufen meist auch ab etwa drei Monaten nach einem Herzinfarkt wieder möglich.
Prinzipiell eignet sich Skilanglauf als Ausdauersportart, die eine Vielzahl von Muskeln und Gelenken gleichmässig beansprucht, für Patienten mit koronarer Herzkrankheit besser als Ski alpin.
„Abfahrtslauf ist für Könner zwar weniger anstrengend als Langlauf, hat aber den grossen Nachteil, dass auf schwierigen Abfahrten plötzlich hohe Belastungen auftreten können, was für Herzkranke sehr ungünstig ist“, so Dr. Sonntag.
Skilaufen immer langsam angehen
Der Experte rät, das Skilaufen generell langsam anzugehen, sich vorher aufzuwärmen und steile Hänge zu meiden. Auch für den Langlauf gilt dabei, dass man als Herzpatient die Bewegung auf den Skiern technisch möglichst gut beherrschen sollte, um Stress-Situationen und Überanspruchungen zu vermeiden.
Mehr Informationen zum Thema Bewegung und Sport bei koronarer Herzkrankheit enthält eine neue, von der Deutschen Herzstiftung herausgegebene Broschüre „Medikamente, Stents, Bypass “ Therapie der koronaren Herzkrankheit“. Sie ist gegen Einsendung von drei Euro in Briefmarken erhältlich bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstrasse 50, 60322 Frankfurt am Main.
1/2008
Informationen:
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