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Rauchen: Einschränken hilft nicht

Eine Reihe von Krankheiten trifft Raucher deutlich häufiger als Nichtraucher. Wer sein Erkrankungsrisiko senken will, sollte es jedoch nicht bei halbherzigen Versuchen belassen, zeigt eine Langzeitstudie aus Norwegen. Das Halbieren des Zigarettenkonsums senkt das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen demnach nicht merklich.

„Unsere Studie belegt, dass nur ein Weg mit Sicherheit von den Risiken des Rauchens wegführt, schreiben Aage Tverdal vom Norwegian Institute of Public Health und Kjell Bjartveit vom National Health Screening Service in Oslo. „Jene Raucher, die das Rauchen aufgegeben haben, erreichten ein Risikoniveau, das beträchtlich unter dem der weiterhin Rauchenden lag.

Tverdak und Bjartveit analysierten Daten von über 51.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer norwegischen Gesundheitsstudie. Alle waren Mitte der 70er-Jahre erstmals und im Rhythmus von 3 bis 13 Jahren mindestens ein weiteres Mal untersucht und befragt worden. Besonders interessierten sich die Forscher für jene 475 bzw. 6.570 Personen, die ihren Zigarettenkonsum von anfangs mehr als 15 Zigaretten pro Tag zwischenzeitlich mindestens halbierten oder aber beibehielten.

Bis Ende 2003 starben 130 bzw. 1704 Teilnehmer aus diesen beiden Gruppen. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren berechnen die Forscher, dass die „Reduzierer eine ebenso hohe Sterblichkeit aufwiesen wie jene, die während der gesamten Beobachtungsdauer stark geraucht hatten. Ähnliche Resultate lieferte die Risikoanalyse für Herz-Kreislauf-Erkrankung, koronare Herzkrankheit, Lungenkrebs und für alle mit dem Rauchen assoziierten Krebsarten.

Laut Tverdal und Bjartveit raten Ärzte ihren Patienten häufig, das Rauchen wenn schon nicht aufzugeben, dann doch wenigstens zu reduzieren. Zwar könne das Einschränken des Konsums auf dem Weg zur Zigarettenfreiheit helfen, so die Forscher. Aufgrund der neuen Resultate müsse man sich jedoch fragen, ob ein solcher Rat nicht falsche Erwartungen wecke.

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