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Sprachtherapie im Chor

Wo gesungen wird, kann man sich bekanntlich ruhig niederlassen. Ganz besonders gilt dies für Menschen, die aufgrund einer Gehirnschädigung um Worte ringen müssen, haben kanadische Forscherinnen ermittelt. Ein Teil des verlorenen Sprachvermögens stellt sich demnach beim Singen im Chor wieder ein. Das berichtet das Magazin „New Scientist in seiner neuen Ausgabe (129).

Der Sing-Effekt bleibt jedoch aus, wenn die Patienten ohne Begleitung singen, fanden Isabelle Peretz von der Universität Montréal und ihre Kolleginnen. Ursache könne daher nicht allein die geringere Silben-Frequenz sein. Vielmehr müsse auch das Gemeinschaftserlebnis eine wichtige Rolle spielen. „Das Singen im Chor könnte ein effektives Mittel der Sprachtherapie sein, schreiben die Forscherinnen im Fachblatt „Brain.

Peretz und ihre Gruppe studierten acht Aphasiker, die aufgrund einer Schädigung in der linken Gehirnhälfte unter Sprachstörungen litten. Unter anderem galt es, bekannte oder unbekannte Liedzeilen, Sprichwörter oder Gebete zu rezitieren. Sollten die Patienten die Wörter allein sprechen oder singen, gerieten sie ähnlich häufig ins Stocken. Sangen sie dagegen gemeinsam mit anderen, kamen ihnen die Wörter deutlich flüssiger über die Lippen als beim Sprechen im Chor.

Forschung: Amélie Racette, Céline Bard und Isabelle Peretz, Département de psychologie, und Département de radiologie, radio-oncologie et médecine nucléaire, Université de Montréal

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