Ergebnisse liefern neue Therapieansätze
Ein finnisches Forscherteam hat eine Ursache für neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer entdeckt. Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Neuroscience“ http://www.nature.com/neuro/index.html berichten, spiele dabei ein erstmals gefundener molekularer Pfad in Neuronen eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse der Forscher liefern einen neuen Ansatz auf dem Gebiet der Erforschung neurodegenerativer Krankheiten und könnten die Entwicklung neuer Therapien beeinflussen.
„Viele neurodegenerativen Krankheiten werden durch eine starke Stimulation von Neuronen verursacht“, sagt Co-Autorin Maria Semenova von der University of Kuopio http://www.uku.fi/english/ gegenüber pressetext. „Dies löst den programmierten Zelltod aus.“ In ihrer Studie wiesen die finnischen Forscher nach, dass das Rho-Protein – seit jeher unter Verdacht an der Entstehung von Krebs beteiligt zu sein – auch bei neurodegenerativen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielt. „Diese Entdeckung liefert einen völlig neuen Pfad bei den neurodegenerativen Signalprozessen“, sagt Semenova.
Das Rho-Protein gehört zu einer Familie von Proteinen, welche die bei neurodegenerativen Krankheiten auftretenden Signalprozesse beeinflussen können. Wie die Forscher in ihrer Studie nachweisen, bewirkt eine Überstimulation sowohl eine Aktivierung des Rho-Proteins, als auch die Einsetzung der Apoptose. Wird das Rho-Protein dagegen mittels genetischer Manipulationen blockiert, überleben die Nervenzellen vormals tödliche Überstimulationen. „Damit liefert unsere Studie einen neuen Faktor für die Degeneration von Zellen“, sagt Semenova. Es sei durchaus wahrscheinlich, dass in Zukunft weitere solcher Einflussgrössen entdeckt werden.