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PSA-Wert wird durch Schmerzmitteln beeinflusst

Schmerzmittel senken PSA-Wert

Aspirin und Ibuprofen beeinflussen Biomarker für Prostatakrebs – Forscher suchen nach therapeutischem Nutzen

Häufig benutzte Schmerzmittel verringern den PSA-Wert im Blut, der zur Bestimmung des Risikos für Prostatakrebs benutzt wird. Das haben US-Forscher herausgefunden. So liegt dieser Wert bei Männern, die regelmäßig Aspirin oder Ibuprofen einnehmen, um zehn Prozent niedriger als bei Männern, die keine solchen Schmerzmittel nehmen. Ob die Medikamente das Prostatakrebsrisiko tatsächlich senken oder ob sie nur das reale Risiko verschleiern, sei im Moment noch unklar, schreiben die Wissenschaftler um Eric Singer von der Universität in Rochester.

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Die Forscher um Eric Singer werteten die Daten von über 1.300 Männern aus, die über vierzig Jahre alt waren und in den Jahren 2001 und 2002 an einer großen amerikanischen Gesundheitsstudie teilgenommen hatten. Sie analysierten dabei den Zusammenhang zwischen dem Gebrauch gängiger Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol und der Höhe des prostataspezifischen Antigens (PSA). PSA ist der gebräuchlichste Biomarker, mit dem Ärzte das Risiko für Prostatakrebs bestimmen. Viele Männer über 60 Jahren lassen diesen Wert regelmäßig kontrollieren.

Diejenigen Männer, die regelmäßig Schmerzmittel eingenommen hatten, hatten zwar einen um zehn Prozent niedrigeren PSA-Spiegel. „Allerdings lässt sich aus den Daten nicht schließen, dass sie auch ein geringeres Risiko für Prostatakrebs haben“, sagt Singer. „Denn in der Studie wurde nicht untersucht, wieviele Männer tatsächlich Krebs bekommen haben.“

Zwar gibt es Hinweise darauf, dass Prostatakrebs seltener auftritt, wenn solche Schmerzmittel eingenommen werden. Allerdings kann ein niedrigerer PSA-Spiegel verschiedene Ursachen haben, erläutert Singer. Zum Beispiel könnte er anzeigen, dass die Schmerzmittel Entzündungsprozesse im Körper hemmen, die nichts mit Krebs zu tun haben. Es könnte jedoch auch sein, dass die Medikamente den PSA-Spiegel senken, obwohl das Krebsrisiko gleich bleibt. Dann würden sie das reale Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, verschleiern. „Um herauszufinden, wie die Ergebnisse tatsächlich zu interpretieren sind, sind weitere Forschungsarbeiten nötig“, betont Singer.

Männer sollten deshalb darauf verzichten, vorsorglich Schmerzmittel einzunehmen, um ihr Prostatakrebsrisiko zu senken, raten die Wissenschaftler. Ärzte sollten dagegen genau fragen, welche Medikamente ihre Patienten nehmen, auch wenn es sich dabei nur um Aspirin handelt.

Eric Singer (Universität in Rochester) et al.: Cancer, Online-Ausgabe, DOI: 10.1002/cncr.23806.

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