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Neue Erkenntnisse: Birkenkorkextrakt lässt Wunden schneller heilen

Birken
Wahrscheinlich haben Menschen schon vor Jahrtausenden Birkenrinde als Pflaster für ihre Wunden verwendet, weil sie um die heilungsfördernde Wirkung wussten. Von den Indianern Nordamerikas weiss man davon und auch Hildegard von Bingen empfahl in ihren medizinischen Schriften Hautverletzungen mit Birkenrinde zu bedecken.

Die Pharmazeutin Professor Dr. Irmgard Merfort und ihr Team am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, konnte jetzt in eingehenden Untersuchungen die Wirkstoffe der Birkenrinde und deren Einfluss auf die Wundheilung ermitteln.

Nach einer Verletzung produzieren die Zellen der Haut Stoffe, welche zu einer Entzündung führen. Dieser Prozess ist positiv zu beurteilen, weil hierdurch Fresszellen mobilisiert werden, die eingedrungene Bakterien und totes Gewebe eliminieren. In ihren Versuchen stellten die Wissenschaftlerinnen nun fest, dass der Birkenkorkextrakt, vor allem sein Hauptbestandteil Betulin, den Entzündungsprozess fördert.

Im weiteren Verlauf des Heilung fördert das Betulin überdies das Wachstum der in den oberen Hautschichten vorhandenen und zur Wundheilung benötigten Zellen.

Nach den im Labor ermittelten Erkenntnissen bewahrheitete sich die positive therapeutische Wirkung einer Creme mit Birkenkorkextrakt bei Patientinnen und Patienten mit Verbrennungen zweiten Grades.

Hergestellt wird der Extrakt aus der äusseren, weissen Schicht der Birkenrinde, die als Abfallprodukt der Holzindustrie in grossen Mengen anfällt.

Originalpublikationen:
Ebeling, S./Naumann, K./Pollok, S./Vidal-y-Sy, S./Wardecki, T./Nascimento, J. M./ Boerries, M./Schmidt, G./Brandner, J. M./Merfort, I. (2013): From a traditional medicinal plant to a rational drug: understanding the clinically proven wound healing efficacy of birch bark extract. In: PLOS ONE. DOI: 10.1371/journal.pone.0086147
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Foto: © Elena Kovaleva – Fotolia.com

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