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Migränemittel: Experten warnen vor Selbstdiagnose

Das Migränemittel Naratriptan ist ab dem 1. Juni rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) rät jedoch von einer Selbstbehandlung ohne vorausgegangene ärztliche Diagnose einer Migräne ab.

Insbesondere bei der Erstdiagnose einer Migräne müssen andere Erkrankungen durch eine fachgerechte Befunderhebung und Untersuchung ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für Änderungen der Symptome bei einer bereits bekannten Migräne. Eine solche Untersuchung kann jedoch nur durch einen erfahrenen Arzt erfolgen, da sie die Kenntnis der diagnostischen Kriterien einer Migräne voraussetzt.

Nun wird das Migränemittel Naratriptan aus der Rezeptpflicht entlassen. Grössere Packungen werden jedoch weiterhin rezeptpflichtig sein. Naratriptan gehört zur Gruppe der Triptane. Das sind keine Schmerzmittel, sondern Triptane sind spezifisch nur bei Migräne oder Clusterkopfschmerz wirksam. Sie sind daher nicht mit unspezifischen Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol vergleichbar.

Bei Patienten mit Gefäss-, Herz- und Kreislauferkrankungen können Triptane gefährliche unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Ob eine Behandlung mit einem Triptan sinnvoll ist oder ob Kontraindikationen vorliegen, kann nur der Arzt aufgrund einer Befunderhebung und Untersuchung feststellen.

Es ist jedoch geplant, anlässlich der Freigabe von Naratriptan die Diagnose einer Migräne einschliesslich der Risiken einer Behandlung mittels eines kurzen Fragebogens in der Apotheke durchführen zu lassen. Dies hält die DMKG für unzureichend. Auch die rechtliche Verbindlichkeit eines ?Risikochecks? durch einen Apotheker oder durch Angestellte einer Apotheke ist bis heute nicht geregelt.

Die DMKG warnt daher davor, Erstdiagnosen von Kopfschmerzen und das Vorliegen von Kontraindikationen gegen Triptane ausserhalb der ärztlichen Praxis festzustellen.

Weitere Infos finden Sie hier …

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