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Lässt fleischreiche Kost die Gebärmutter wuchern?

Mediziner vermuten Zusammenhang von Ernährung und Endometriose

Die Ernährungsgewohnheiten können das Endometriose-Risiko bei Frauen beeinflussen. Hinweise auf einen solchen Zusammenhang haben italienische Forscher haben bei der Auswertung einer Untersuchung an 1.000 Frauen gefunden. Viel Fleisch erhöhte dabei das Risiko für die Schleimhautwucherungen, während viel Gemüse und Obst die Gefahr zu senken schien. Das berichten Fabio Parazzini von der Universität von Mailand und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Human Reproduction (Bd. 19, S. 1755). Die Wissenschaftler können jedoch nicht ausschliessen, dass möglicherweise nicht die Lebensmittel an sich, sondern der allgemeine Lebensstil die Unterschiede hervorruft.

Bei Endometriose entwickelt sich das Schleimhautgewebe, das normalerweise nur die Gebärmutter auskleidet, auch ausserhalb des Uterus und setzt sich an Organen oder Bindegewebe in der Bauchhöhle fest. Diese Wucherungen reagieren genau wie die Gebärmutter auf den Menstruationszyklus und können dadurch starke Schmerzen, Blutungen, Entzündungen und sogar Unfruchtbarkeit hervorrufen. Warum oder wie diese Wucherungen entstehen, ist bislang nicht bekannt.

Ein Risikofaktor könnte nach den Ergebnisse von Parazzini und seinen Kollegen die Ernährung sein: Die Forscher liessen 504 Frauen im Alter von Mitte zwanzig bis Anfang sechzig, bei denen Endometriose festgestellt worden war, einen Fragebogen zu ihren Ernährungsgewohnheiten ausfüllen. Anschliessend verglichen die Wissenschaftler die Angaben mit denen von 504 Frauen, bei denen keine gynäkologischen Krankheiten vorlagen.

Das Endometrioserisiko war bei Frauen, die überdurchschnittlich viel Fleisch assen, etwa doppelt so hoch war wie in der Vergleichsgruppe. Viel Obst und Gemüse dagegen war mit einem um etwa 40 Prozent geringeren Risiko verbunden. Dieses Ergebnis deute auf einen Zusammenhang zwischen Ernährung und der Entstehung von Endometriose hin, schreiben die Forscher. Da jedoch eine gesunde Ernährung im Allgemeinen ein Zeichen für eine insgesamt gesundheitsbewusste Lebensweise sei, müsse in grösseren Studien geklärt werden, ob tatsächlich die Zusammensetzung der Nahrung oder eher andere Faktoren das Endometrioserisiko beeinflussen.

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