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Heilfasten macht glücklich, ist aber nichts für psychisch Labile

Heilfasten kann die Stimmung heben. Zu diesem Ergebnis ist nach einem Bericht der Zeitschrift „VITAL“ Professor Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe und Stressforscher an der Universität Göttingen, in einer Studie gekommen. Beim Heilfasten handele es sich um keine Nulldiät, betonte Hüther gegenüber dem Magazin. Die Körperfunktionen würden mit etwa 250 Kalorien in Form von Gemüsesäften oder Suppen am Laufen gehalten.

Ein so genannter „Gute-Laune-Effekt“ stelle sich nach zwei bis drei Tagen ein. „Zum einen fallen beim Fasten die Blutwerte des Stresshormons Kortisol bis zur Hälfte ab, man wird also ruhiger. Zum anderen greift Fasten in Prozesse des so genannten serotogenen Systems ein“, begründete der Wissenschaftler positive Wirkung aufs Gemüt. Das Gehirn schüttete das Glückshormon Serotonin aus, das sich harmonisierend auf das zentrale Nervensystem auswirke. Beim Fasten steige etwa am dritten Tag der Serotonin-Spiegel im Gehirn, was die Stimmung hebe.

Fastende können nach Angaben von Hüther in einen Zustand geraten, in dem sie sich plötzlich befreit von Ängsten und Anspannungen fühlten. Das könne durchaus zu einer seelischen Abhängigkeit führen. „Ich rate deshalb psychisch labilen Menschen vom Fasten ab. Bei Mädchen oder jungen Frauen, die wenig gefestigt sind, kann Fasten sogar in einer Magersucht enden“, warnte der Wissenschaftler in VITAL.

Heilfasten dient nicht in erster Linie der Gewichtsreduktion, sondern der Entschlackung und Entgiftung. Abnehmen ist höchstens ein Nebeneffekt. Es gebe auch Menschen, betonte Hüther, die kaum Gewicht verlieren. Fasten würde sich nur dann auf die Figur auswirken, wenn man es als Chance sehe, eingefleischte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu verändern.

Die Wirkung des Heilfastens ist nach Ansicht des Göttinger Mediziners von der Haltung des Fastenden abhängig. „Der wohltuende Effekt stellt sich nur ein, wenn man positiv gestimmt ist“, so Hüther. Während des Fastens sollte man auch frei von beruflichen und anderen Verpflichtungen sein, rät er. Wichtig sei die medizinische Begleitung. Ärztliche Kontrollen zwischendurch verhinderten Herz-Kreislauf-Probleme und Mangelerscheinungen.

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