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Koffein hält Krebsrisiko klein

Koffeinkonsum geht bei Frauen mit einem geringeren Risiko für Eierstockkrebs einher. Das haben Forscher um Shelly Tworoger von der Harvard-Universität in Boston herausgefunden. Die Wissenschaftler stiessen auf diesen Zusammenhang, als sie Daten von mehr als 100.000 Frauen auswerteten, die über dreissig Jahre hinweg Angaben zu ihrer Ernährung und Gesundheit gemacht hatten.

Eierstockkrebs betrifft in Deutschland jährlich etwa 9.000 Frauen und gehört damit zu den seltenen Krebserkrankungen. Er nimmt dennoch eine führende Rolle bei den Krebstodesursachen ein, da Beschwerden meist erst nach einiger Zeit auftreten und die Krankheit deshalb oft zu spät erkannt wird. Forscher haben sich daher schon früher mit dieser Krebsart befasst und bei der Suche nach möglichen Risikofaktoren Rauchen, Koffein und Alkoholkonsum ausgemacht.

Tworoger achtete in der statistischen Auswertung der Langzeitstudie deshalb besonders darauf, ob ein Zusammenhang zwischen einer der Verhaltensweisen und dem gehäuften Auftreten von Eierstockkrebs zu erkennen war. Sie stellte aber keinerlei Verbindung zwischen dem Konsum von Alkohol und einem erhöhten Risiko für Eierstockkrebs fest. Auch Rauchen erhöht das Risiko nicht, allerdings besteht ein Zusammenhang zwischen Zigarettenkonsum und der Wahrscheinlichkeit, ein sogenanntes muzinöses Kystom zu bekommen “ ebenfalls ein bösartiger Tumor am Eierstock.

Ein geringeres Risiko für Eierstockkrebs stellten die Wissenschaftler in der Gruppe der Frauen fest, die regelmässig Koffein zu sich nehmen. Dabei ist der Trend bei denjenigen Frauen besonders ausgeprägt, die im Lauf ihres Lebens keine zusätzlichen Hormone in Form der Antibabypille oder einer Hormontherapie nach dem Klimakterium genommen haben. Dies könne mit dem Einfluss der Hormone auf den Abbau des Koffeins im Körper zusammenhängen, glaubt Tworoger. Besonders für das Hormon Estradiol ist diese Wirkung bekannt. Wie jedoch der Mechanismus zwischen Koffeinkonsum und dem geringeren Risiko für Eierstockkrebs funktioniert, wissen die Forscher noch nicht.

Shelly Tworoger (Harvard-Universität, Boston) et al.: Cancer, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1002/cncr.23275

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