Als Samuel Hahnemann 1775 mit dem Studium der Medizin begann, waren Aderlass, die drastische „Reinigung“ des Magen-Darm-Traktes, Erbrechen und das Ausbrennen von infizierten Wunden medizinischer Standard. Hahnemann wollte seine Patienten nicht mit diesen drastischen und belastenden Methoden behandeln, die oft mehr schadeten als nützten. Er studierte die Pflanzenheilkunde, arbeitete an einem Apothekerlexikon und der Übersetzung medizinischer Schriften.
Auf der Grundlage von Beobachtungen und Selbstversuchen, unter anderem mit Chinarinde, entwickelte er die Idee, dass sich Krankheiten wirksam und für den Patienten gut verträglich durch eine mit Arzneien erzeugte künstliche Krankheit heilen ließen, deren Symptome der Ursprungskrankheit ähnelten. Er griff sie auf und formulierte daraus das Prinzip, wonach Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen sei: Similia similibus curentur. Solche Vorstellungen gab es auch schon in der Antike und in der Volksheilkunde.
Um die Nebenwirkungen seiner Arzneimittel so gering wie möglich zu halten und die Arzneikräfte optimal aufzuschließen, verdünnte und verschüttelte er die Lösungen. Er nannte diesen Prozess potenzieren. Homöopathie arbeitet mit dem Ziel, die Gesundheit auf sanfte Weise und dauerhaft wiederherzustellen. Die Krankheit soll in ihrem ganzen Umfang auf dem zuverlässigsten und für den Patienten am wenigsten belastenden Weg geheilt werden. Die heutige Homöopathie umfasst die so genannte klassische Homöopathie und die klinische Homöopathie.
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Klassische Homöopathie
In der klassischen Homöopathie wird daher nach ausführlicher, auch biographischer Anamnese, körperlicher Untersuchung und Fallauswertung das am besten passende Mittel ausgewählt. Dabei werden die individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmale des Patienten berücksichtigt, das Arzneimittel nach dem Prinzip der Ähnlichkeit ausgesucht und in einer individuell angepassten Potenz verwendet. Es wird aus einer einzigen Grundsubstanz hergestellt.
Klinische Homöopathie
Hier werden homöopathische Mittel nach klinisch gestellten Diagnosen oder nach der Symptomähnlichkeit in Bezug auf das erkrankte Organ eingesetzt. Meistens werden dafür Komplexmittel verwendet, die der Behandlung einer ganzen Symptomengruppe dienen.
„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“
Samuel Hahnemann,
Begründer der Homöopathie
Quelle: obx medizindirekt