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Weniger essen, gesünder altern, klarer denken

Weniger Kalorien führen zu höherer Beweglichkeit im Alter. Was US-Forscher vor einem Jahr bereits für das Muskelgewebe festgestellt hatten, gilt offenbar auch für das Gehirn: Eine „schlanke“ Ernährung scheint das Risiko von Hirnerkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson zu verringern. Die Studie an der University of Wisconsin-Madison beleuchtet den Effekt der Ernährung auf das Gehirn. Mit Hilfe einer neuartigen Scan-Technologie, dem „Gen-Chip“ analysierten die Forscher die Aktivität tausender Gene, um ein „molekulares Porträt“ des alternden Hirns zu erstellen.

Die kalorienreduzierte Ernährung sei nicht nur die einzig bekannte Methode, das Altern von Lebewesen zu bremsen und ihr Leben zu verlängern, erklärt Richard Weindruch, eine Kapazität auf dem Gebiet – sie könne offenbar auch die Gesundheit fördern und die Lebensqualität im Alter deutlich erhöhen.

Gemeinsam mit Cheol-Koo Lee und Tomas A. Prolla konzentrierte er sich auf zwei wichtige Regionen des Gehirns: Die Grosshirnrinde, die für die Gedankenwelt zuständig ist, und das Cerebellum oder Kleinhirn, das Bewegungen und Muskelfunktionen steuert. Die Forscher beobachteten 6.347 Gene bei zwei Gruppen alternder Mäuse und kartierten Veränderungen der Gen-Aktivität. Die eine Gruppe bekam übliches Standard-Futter, die Nahrung der zweiten Gruppe enthielt nur 76 Prozent dieser Kalorienmenge, so der Bericht im Fachblatt Nature Genetics.

Das Ergebnis: Eine magere Ernährungsweise vermindert die im Alter zunehmende Aktivität bestimmter Gene, die an Stress-Reaktionen beteiligt sind und den Körper anfälliger machen für Entzündungen und so genannte freie Radikale. Diese sehr reaktionsfreudigen Moleküle zirkulieren im Körper und können Zellen schädigen. Frühere Studien hatten gezeigt, dass sowohl Entzündungen als auch Schäden durch freie Radikale beim Ausbruch von Parkinson oder Alzheimer möglicherweise eine Rolle spielen.

Mäusehirne als Modell für menschliche Hirne sind unter Wissenschaftlern umstritten. Allerdings teilen die Nager viele Gene mit dem Menschen und die neuen Erkenntnisse lassen vermuten, dass sich die grundlegende Mechanismen des Alterns auch bei so unterschiedlichen Spezies wie Mäusen und Menschen gleichen. Die Forscher in Wisconsin wollen ihre „Gen-Chip“-Untersuchungen nun auf Affen und auf Menschen ausdehnen.

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