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Migräne: Hilfe durch Operation?

Seit einigen Jahren wird die Operation eines kleinen Muskels an der Nasenwurzel zur Behandlung der Migräne propagiert. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) warnt in einer Stellungnahme vor einer voreiligen Anwendung dieser Methode. Bislang ist die Wirksamkeit noch nicht eindeutig bewiesen und es liegen noch keine Langzeitstudien vor.

Ein kleiner Eingriff am Musculus corrugator soll die Migränesymptomatik deutlich bessern. Dabei handelt es sich laut DMKG nicht um ein etabliertes Verfahren. Untersuchungen zur Wirksamkeit der Operation beschränken sich bis dato nur auf eine kleine Zahl von Patienten. Darüber hinaus hatten diese zuvor positiv auf eine Injektion mit Botulinumtoxin angesprochen. Eine Besserung von Migräneattacken durch Botulinumtoxin konnte jedoch bisher in seriösen wissenschaftlichen Studien nicht nachgewiesen werden. Daher hält es die DMKG für fraglich, ob die erfolgreich operierten Patienten überhaupt an Migräne (nach den internationalen Kriterien) litten.

Eine dauerhafte Heilung scheint ohnehin ausgeschlossen zu sein, da Migräne eine genetisch bedingte Erkrankung ist. Möglicherweise können durch eine Operation bestimmte Triggerfaktoren, beispielsweise Einflüsse aus der Gesichtsmuskulatur, beseitigt werden, an der grundsätzlichen genetischen Veranlagung ändert dies jedoch nichts. Die DMKG zieht in Erwägung, dass es sich bei der positiven Wirkung durch die Operation möglicherweise um einen Plazeboeffekt handelt und warnt daher vor einer voreiligen Anwendung der Methode. Bedenklich sei auch, dass bisher keine Langzeitdaten bekannt sind. Daher fordert die DMKG, dass Behandlungen mit dieser Methode nur im Rahmen von wissenschaftlichen Studien, die durch eine Ethikkommission begutachtet worden sind, durchgeführt werden.

Quelle: Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft

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