Ein Pflaster soll in Zukunft Alkoholikern helfen, mit dem Trinken aufzuhören. Genau wie Nikotinpflaster Rauchern die Lust auf Zigaretten nehmen, dämpft das neue Pflaster bei Trinkern im Gehirn das Verlangen nach Alkohol. Der Wirkstoff, den die amerikanischen Entwickler des Pflasters einsetzen wollen, ist bereits von Raucherpflastern bekannt. Über die Entwicklung von Jed Rose und seinen Kollegen von der Duke-Universität in Durham berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift „Nature“.
Um vom Alkohol loszukommen, reicht oftmals die Willensstärke des Abhängigen nicht aus. Daher gibt es zur Unterstützung verschiedene medikamentöse Ansätze, bei denen unter anderem Substanzen verwendet werden, die bei Alkoholgenuss Übelkeit hervorrufen. Der Wirkstoff Mecamylamin, früher als Mittel gegen Bluthochdruck eingesetzt, blockiert dagegen im Gehirn die Produktion des Botenstoffs Dopamin, der unter anderem für das euphorische Gefühl nach Alkoholgenuss verantwortlich ist.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Mecamylamin Alkoholsüchtigen helfen kann, ihre täglich konsumierte Menge Alkohol zu reduzieren. Ein Pflaster hätte im Gegensatz zu Tabletten den Vorteil, den Wirkstoff nach und nach an den Organismus des Patienten abzugeben und könnte so eine längere und gleichmässigere Wirkung erzielen. Rose und seine Kollegen planen demnächst erste Tests mit dem Anti-Alkohol-Pflaster.
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