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Flüssigzement soll brüchige Knochen stärken

Winzige Löcher und Risse in den Knochen von Osteoporose-Patienten wollen amerikanische Mediziner jetzt mit Flüssigzement auffüllen. Mit einem kleinen Eingriff soll so der Druck auf die Wirbelsäule gemindert und dadurch die Schmerzen erleichtert werden.

Gregg Zoarski vom Medical Center der University of Maryland in Baltimore und sein Team behandelten in einer sechsmonatigen Studie Osteoporose – Patienten mit der neuentwickelten als „perkutane Vertebroplastie“ bezeichneten Methode. Sie injizierten Flüssigzement mit der Konsistenz von Zahnpasta in die brüchigen Wirbelkörper. Der Eingriff dauert nur etwa eine Stunde und erfordert nur eine geringfügige Betäubung.

Die Substanz härtet innerhalb von 20 Minuten aus und füllt die Löcher und Risse des Knochen und stabilisiert so die zerfallenden Wirbel. Dabei würden weder die Mobilität der Wirbelsäule noch die Bewegungsfähigkeit der Patienten beeinträchtigt, so die Mediziner. In der Studie verspürten 29 der 30 Patienten direkt nach der Behandlung ein deutliches Nachlassen der Schmerzen.

Im Gegensatz zu den Erfolgen der Flüssigzement-Methode verbesserte sich bei keinem der Patienten der Kontrollgruppe der Zustand, die nach konventionellen Methoden mit Schmerzmitteln und Bettruhe behandelt wurde. Zoarski hofft, mit der neuen Methode die ernsten Missbildungen, die durch wiederholte Knochenbrüche entstehen, verhindern zu können.

Die „Vertebroplastie“ solle nun vermehrt bei Wirbeln im mittleren bis unteren Bereich der Wirbelsäule eingesetzt werden, die besonders anfällig für Frakturen seien, so der Wissenschaftler. Die auch als „Knochenschwund“ bekannte Krankheit ist die häufigste Knochenumbaustörung, an der rund ein Viertel der Frauen und etwa zehn Prozent der Männer erkranken.

Bei Osteoporose-Patienten entkalken die Knochen, so dass sie zerbrechlich werden und zu Frakturen neigen. Besonders schlimme Auswirkungen hat die Krankheit, wenn sie die Wirbelsäule betrifft. Durch eine erste Fraktur verliert ein Wirbelkörper etwa 20-30 Prozent seiner Höhe. In den folgenden Wochen kann es zu weiteren Brüchen kommen, wodurch der Wirbel bis auf zehn Prozent seiner ursprünglichen Höhe zusammensacken kann.

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