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Berauschend und gefaehrlich – Kava-Kava-Allergie

Wenngleich im Juni 2002 – nach der Meldung an das Bundesinstitut fuer Arzneimittel- und Medizinprodukte von zahlreichen und zum Teil schwersten Leberschaedigungen – in Deutschland der Vertrieb von Kava-haltigen Medizinprodukten verboten wurde, stellen sich in deutschen Praxen und Kliniken nach wie vor Patienten vor, bei denen eine Kava-Kava-Allergie diagnostiziert wird. Durch Auslandreisen und vor allem den Internet-Versand sind diese Produkte leicht zugaenglich.Die psychoaktive Wirkung von Kava (Piper methysticum) ist auf den Suedseeinseln bereits seit Jahrtausenden bekannt. Dort wird aus dem getrockneten Wurzelstock mit Wasser oder Kokosmilch ein berauschendes Getraenk zubereitet, das bei zeremoniellen Handlungen und sozialen Ereignissen Verwendung findet. In Europa und den USA erfreuen sich Kava-Extrakte (meist Kava-Kava genannt) als pflanzliches Beruhigungsmittel grosser Beliebtheit. Kava enthaelt unterschiedliche Kavapyrone, denen angstloesende, beruhigende und schmerzstillende Wirkungen nachgesagt werden. Eine bekannte Nebenwirkung des haeufigen Kava-Konsums auf den Suedseeinseln ist die Kava-Dermatose. Hierbei kommt es zur grossflaechigen, schuppenartigen Verhornung der Haut (Ichthyosis), Verdickungen der Hornschicht (Hyperkeratosen) und Bindehautentzuendungen (Konjunktivitis). Sie gilt als Statussymbol, da die haeufige Teilnahme an Kava-Zeremonien nur Priestern und hochgestellten Persoenlichkeiten moeglich ist. Die Pathogenese dieser Erkrankung ist bisher unbekannt. Als moegliche Ursachen werden eine Ansammlung der pflanzlichen Flavopigmente der Kava-Laktone, eine chronische allergische Dermatitis, eine persistierende Lichtreaktion sowie eine Stoerung des Cholesterolmetabolismus diskutiert.

Der Gebrauch von Kava-Extrakten in Europa und auch in den USA ist in den letzten Jahren stark in die Kritik geraten, da in mehreren Faellen schwere und zum Teil toedliche Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Kava-haltigen Extrakten aufgetreten sind. Diese drueckt sich meist in stark juckenden Exanthemen aus, die sich vom Gesicht auf den Hals und den Stamm ausbreiteten. Ein haematogenes allergisches Kontaktekzem nach Einnahme von Kava ist eine seltene, aber schwere Nebenwirkung, die meist nach kurzer Einnahmezeit auftritt. Das wichtigste diagnostische Verfahren bei Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem durch Kava ist der Epikutantest. Nach Beendigung des Kava-Konsums und mehrtaegiger Behandlung mit Kortison kommt es zu einer schnellen Besserung des Hautbefunds und einer vollstaendigen Abheilung nach etwa vier Wochen.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.klinikum.uni-muenchen.de

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