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Herzanfall: Medikament ermöglicht Selbstheilung

Ein neues Medikament, das Herzen dazu bringt, sich selbst zu heilen, haben Wissenschaftler des University College London http://www.ucl.ac.uk an Mäusen getestet. Die durch einen Herzanfall entstehende Schädigung wurde bisher als permanent angesehen. Die in Nature http://www.nature.com veröffentlichte Studie wies nach, dass Thymosin beta 4 – vor einem Herzanfall verabreicht – das Organ für eine selbständige Heilung vorbereiten kann. Peter Weissberg von der British Heart Foundation http://www.bhf.org.uk bezeichnete die Heilung als den Heiligen Gral der Herzforschung. Er betonte aber auch, dass jeder Behandlungsansatz beim Menschen noch Jahre entfernt sei.

Aufgrund von Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung sinkt die Anzahl jener Menschen, die an koronaren Herzerkrankungen sterben. Zudem steigt laut BBC die Zahl der Patienten, die nach einem Herzanfall weiterlebt. Allein in Großbritannien sind mehr als 750.000 Menschen betroffen. Das Team um Paul Riley konzentrierte sich auf eine Gruppe von Zellen, die sich bei einem Embryo in verschiedene Arten von Herzgewebe verwandeln können. Bei Erwachsenen umgeben diese Progenitorzellen das Herz. Sie befinden sich allerdings in einem Ruhezustand.

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Neuer Herzmuskel entsteht

Die Wissenschaftler nutzten die Chemikalie Thymosin beta 4, um sie „aufzuwecken“. Riley erklärte, dass die erwachsenen Zellen des Epikard, die den Herzmuskel auskleiden, dazu gebracht werden können, sich ins Innere zu bewegen und die Entstehung eines neuen Herzmuskels zu unterstützen. „Wir konnten bei der Ejektionsfraktion eine Verbesserung feststellen. Die Fähigkeit des Herzens Blut hinauszupumpen verbesserte sich um 25 Prozent.“

Es zeigte sich, dass das Organ nicht nur mehr Blut pumpte, sondern sich auch das Narbengewebe verringerte und die Wände des Herzens wieder dicker wurden. Weissberg warnte vor zu großen Hoffnungen und betonte gleichzeitig, dass sogar eine kleine Verbesserung drastische Auswirkung auf die Lebensqualität der Patienten haben würde. „Ein normales Herz verfügt über große freie Kapazitäten. Nach einem Herzversagen muss es sich richtig ins Zeug legen und läuft einen Marathon.“ Ein Mensch, der nach Luft ringend auf einem Sessel sitzt, könnte zu einem werden, der ganz normal dasitzt.

Medikament in zehn Jahren

Die Mäuse mussten das Medikament vor einem Herzanfall nehmen, damit es seine Wirkung entfalten konnte. Laut den Wissenschaftlern ist der Vorbereitungseffekt von entscheidender Bedeutung. Sollte ein ähnliches Medikament auch beim Menschen eingesetzt werden können, sollte es ähnlich verschrieben werden wie Statine. Patienten, die über ein bekanntes Herzrisiko verfügen, müssen dann eine Tablette einnehmen, die ihr Herz darauf vorbereitet, dass es sich beim Eintreten eines Herzanfalls selbst heilen kann. Dieses Medikament könnte in zehn Jahren zur Verfügung stehen.

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