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Forscher: Impfung gegen Windpocken fördert Gürtelrose bei älteren Menschen

Impfkampagnen gegen die Windpocken bei Kindern führen möglicherweise zur massenhaften Verbreitung der Gürtelrose unter älteren Menschen. Gürtelrose und Windpocken werden durch den selben Erreger ausgelöst: Wenn Kinder seltener an Windpocken erkranken, schwächt dies indirekt die Abwehrmechanismen bei älteren Menschen. Flächendeckende Impfungen gegen Windpocken sollten daher auch von entsprechenden Vorsorgemassnahmen unter älteren Menschen begleitet sein, empfehlen Forscher in der Fachzeitschrift „Vaccine“ (Ausgabe 20, S. 2500).

Erwachsene, die in der Kindheit bereits einmal Windpocken hatten, sind weitgehend vor dem Erreger gefeit, auch wenn das Virus weiter im Nervengewebe schläft. Im Alter wird das Immunsystem aber schwächer und das Virus kann wieder zuschlagen – diesmal als Gürtelrose. Der wiederholte Kontakt mit dem Virus – etwa beim Umgang mit erkrankten Kindern -wirkt wie eine Auffrischimpfung: Das Immunsystem bleibt gegen den Erreger gerüstet. Bei einer flächendeckenden Impfung der Kinder unterbleibt diese Erneuerung des Schutzes.

In den USA werden die meisten Kinder gegen Windpocken geimpft. Marc Brisson vom Öffentlichen Gesundheitsdienst in London und sein Team haben errechnet, dass in den USA in den ersten fünfzig Jahren nach den flächendeckenden Impfungen 5000 Kinder vor tödlichen Komplikationen der Windpocken bewahrt werden. Gleichzeitig würden aber ebenso viele der über Sechzigjährigen an der Gürtelrose sterben und es gäbe 21 Millionen zusätzliche Erkrankungen.

In Deutschland gibt es noch keine entsprechenden Impfkampagnen. Derzeit raten Ärzte bestimmten Risikogruppen zu einer Impfung. Bei schwangeren Frauen beispielsweise kann eine Infektion zu schweren Schädigungen des Ungeborenen führen. Es könnten jedoch auch schon bald in Deutschland fast alle Kinder gegen Windpocken geimpft werden: Demnächst kommt ein Kombinationswirkstoff auf den Markt, der Kinder neben Masern, Mumps und Röteln auch vor Windpocken schützt, erklärte Dr. Ute Arndt vom Deutschen Grünen Kreuz gegenüber ddp.

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