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Musiktherapie nimmt MS-Patienten Angst und Depression

Für seine Studie zur Musiktherapie mit Menschen, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind, erhält Dr. Wolfgang Schmid, Musiktherapeut am Institut für Musiktherapie der Universität Witten/Herdecke, den Forschungspreis zur Psychosomatik der MS. Der Preis wird von der Berliner Stiftung LEBENSNERV jährlich für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 4500 Euro verbunden. Die Preisverleihung findet am 23. Juni 2007 in Münster statt.

Multiple Sklerose (MS) ist in unseren Breiten die häufigste chronisch- entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Wesentlich für Betroffene wie für Betreuende ist, dass MS mit zunehmenden Einschränkungen einhergeht und nicht ursächlich geheilt werden kann.
Beschwerden wie etwa Gang- und Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen führen zu einer Verunsicherung bei den betroffenen Menschen. Sie ziehen sich zurück und verlieren an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

Mit diesen psychosozialen Folgen der Erkrankung hat sich der Wittener Musiktherapeut in seiner Forschungsarbeit beschäftigt. Auf Grundlage einer kontrollierten Pilotstudie, die er in Zusammenarbeit mit Prof.
Dr. David Aldridge (Lehrstuhl für Qualitative Forschung in der Medizin), Dr. Mette Kaeder (Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke) und PD Dr. Thomas Ostermann (Lehrstuhl für Medizintheorie und Komplementärmedizin) durchgeführt hat, konnte Schmid zeigen, dass sich durch eine längerfristige musiktherapeutische Betreuung Ängste und Depressionen von Menschen mit MS deutlich verringern lassen und sich ihre Akzeptanz der verunsichernden Lebenssituation wesentlich verbessert.

In der von einer unabhängigen Fachjury ausgezeichneten Arbeit kommt Schmid zu dem Ergebnis, dass Menschen mit MS neben einer medizinischen und funktionalen Versorgung auch darüber hinausgehende soziale und emotionale Bedürfnisse haben und Musiktherapie als psychosoziale Intervention zur Verbesserung der psychischen und emotionalen Befindlichkeit von Menschen mit MS beitragen und damit ihre Krankheitsbearbeitung massgeblich unterstützen kann.

Weitere Informationen: Dr. Wolfgang Schmid,
02302/926-772, wschmid@uni-wh.de

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