Wahrscheinlichkeit um 60 Prozent erhöht
Depressionen können bei älteren Menschen Diabetes verursachen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Feinberg School of Medicine der Northwestern University gekommen http://www.northwestern.edu. Menschen mit mehreren Depressionssymptomen erkranken um 60 Prozent wahrscheinlicher an Typ-2-Diabetes. Diese Studie untersuchte erstmals die Auswirkungen chronischer Depressionen, die sich im Laufe der Zeit verschlechterten, und einzelner depressiver Verstimmungen in Zusammenhang mit Diabetes. Ein erhöhtes Risiko konnte in beiden Fällen nachgewiesen werden. Details der Studie wurden in den Archives of Internal Medicine http://archinte.ama-assn.org veröffentlicht.
Das Team um Mercedes Carnethon wählte 4.681 Männer und Frauen mit einem Alter von über 65 Jahren aus, die zu Beginn der Studie, 1989, nicht an Diabetes litten. Im Verlauf der nächsten zehn Jahre wurden die Teilnehmer jährlich auf zehn Symptome einer Depression hin untersucht. Dazu gehörten unter anderem Stimmung, Irritierbarkeit, Kalorienkonsum, Konzentrationsfähigkeit und Schlaf. Laut Carnethon dürften depressivere Menschen nicht so gut auf sich achten wie es notwendig wäre. Sie sind zum Beispiel körperlich weniger aktiv, nehmen daher leichter zu, was wiederum einer der Hauptrisikofaktoren für Diabetes ist.
Auch nachdem bekannte Risikofaktoren für Diabetes wie Übergewicht und wenig Bewegung berücksichtigt wurden, blieb der Zusammenhang zwischen Depressionen und einem erhöhten Diabetesrisiko bestehen. Laut Carnethon legen diese Studienergebnisse nahe, dass Depressionen bei der Entstehung von Diabetes eine Rolle spielen. Die genauen biologischen Mechanismen wurden bisher nicht erforscht. Wahrscheinlich ist die Menge des Stresshormons Cortisol entscheidend.