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Auch natürliche Duftstoffe können Allergien auslösen

Nicht nur synthetische Substanzen können zu Kontaktallergien führen, sondern auch natürliche ätherische Öle. Zu diesem Schluss kommt die Chemikerin Lina Hagvall von der Arbeitsgruppe Dermatochemistry an der Universität Göteborg http://www2.chem.gu.se/mc/dc/index.htm. Die Forscherin widerlegt damit die in der Allgemeinheit allzu oft vertretene These, wonach Naturstoffe gesünder und weniger gefährlich sein sollen. Die Untersuchung von Lavendelöl als Allergen machte dies deutlich.

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Sehr oft habe sie mit Menschen darüber diskutiert, dass auch natürliche Substanzen Allergien auslösen können, meint Hagvall.. „Es galt die Annahme, dass zum Beispiel die ätherischen Öle durch ihren natürlichen Gehalt an Antioxidantien einen Schutz gegen die Autoxidation – der Oxidation durch Luftsauerstoff – bieten.“ Das mache sie auch sicherer und länger haltbar als synthetische Substanzen. Die Forschungsarbeit zeigte hingegen deutlich, dass dies nicht der Fall ist. Die Ergebnisse ergaben, dass ätherische Öle keinen Schutz vor der Bildung allergener Substanzen bieten. Nach dem Luftkontakt sind im Öl allergen wirksame Wasserstoffperoxide nachweisbar.

Sehr überraschend sei das Ergebnis der Untersuchungen nicht ausgefallen, denn die Chemikerin hatte in den vergangenen Jahren einzelne Substanzen des ätherischen Öls untersucht. „Wir haben uns die Reaktionen auf Linalool und auf Linalyl-Acetat angesehen und sind zum gleichen Schluss gekommen.“ In ihrer Arbeit hat Hagvall auch den Alkohol Geraniol, der in sehr vielen Parfums enthalten ist, untersucht. Während die Substanz selbst nur ein sehr schwaches Kontaktallergen darstellt, haben seine Autooxidationsprodukte eine wesentlich stärkere allergene Wirkung. Hagvall ist es gelungen, erstmals diesen Aktivierungspfad für die Substanz aufzuzeigen.

Ob dies auch für andere ätherische Öle abgeleitet werden kann, will Hagvall nicht bestätigen. „Als Wissenschaftlerin kann ich erst nach dem Erbringen eines Beweises sagen, ob es so ist.“ Es sei allerdings davon auszugehen, dass es so ist. „Es ist allerdings sehr wichtig herauszufinden, wie Parfums mit der Luft und auch mit der Haut reagieren“, meint die Chemikerin. In ihrer Arbeit kommt sie zum Schluss, dass solche Risiken in Risikobewertungen von Chemikalien, die zu Kontaktallergien führen können, miteinbezogen werden müssen. „Die Studie macht auch deutlich, dass mehr Perfums als bisher angenommen zu Allergien führen können. Das bedeutet, dass wir mehr Studien in diesem Bereich durchführen müssen“, so Hagvall abschließend.

Kontaktallergien äußern sich durch Jucken, Röten, Schwellen oder Nässen bestimmter Hautbereiche. Schon geringe Spuren des Stoffes reichen aus, um diese Reaktionen hervorzurufen. Bei manchen Menschen tritt die Reaktion sofort ein, bei anderen erst nach einer gewissen Zeit. Kontaktallergien gegen Nickel sind als häufig einzustufen.

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