Ein niedriger Vitamin E-Spiegel scheint bei älteren Menschen den körperlichen Abbau zu fördern, ergab eine Studie, welche im Amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2008; 299: 308-31) dokumentiert wurde.
Die Untersuchung wurde mit 698 Senioren durchgeführt. Fast keiner der Senioren nahm Vitamine ein, sodass die Studie einen „unverfälschten“ Eindruck über den möglichen Einfluss von Vitaminen auf die körperliche Gebrechlichkeit im Alter gibt. Die Ernährungswissenschaftlerin Benedetta Bartali von der Yale School of Medicine in New Haven/Connecticut untersuchte die Teilnehmer zum ersten Mal zwischen November 1998 und Mai 2000; eine Nachuntersuchung fand drei Jahre später statt.
Innerhalb dieser Zeit kam es bei den meisten Teilnehmern, die zu Beginn durchschnittlich 73 Jahre alt waren, zu einer körperlichen Degeneration. Der Abbau war umgekehrt proportional zur Vitamin-E Konzentration im Serum. Senioren mit Vitamin-E-Mangel hatten ein um 62 Prozent erhöhtes Risiko auf eine Zunahme der Gebrechlichkeit. Für die anderen in der Studie untersuchten Vitamine (Folsäure und Vitamine B6, B12, D) und Eisen wurde kein derartiger Zusammenhang gefunden.
Die Ernährungswissenschaftlerin Bartali nennt gleich drei Gründe, warum ein Mangel an dem antioxidativen Vitamin-E die Gebrechlichkeit fördern könnte. Der erhöhte oxidative Stress im Alter könnte die Muskeln oder die DNA schädigen, er könnte die Arteriosklerose beschleunigen oder auch die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen fördern.