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Kuren für Köche

AHGZ.de – Montag, 01.05.2006 – 08:00 Uhr VON HEIDI DIEHL

Auf Dauer fit für den Job: Kuren für bestimmte Berufe Foto: Diehl

BAD ELSTER Die Heilwirkung des „Säuerlings“, wie eine der Quellen heisst, deretwegen Zigtausende jährlich nach Bad Elster im Vogtland nahe der Grenze zu Tschechien „pilgern“, ist seit 1538 bekannt. Doch bis 1848 dauerte es, als in dem heutigen Kurort das „königliche sächsische Staatsbad“ gegründet wurde. Die Familie des sächsischen Königs zog es regelmässig hierher. Heute muss man nicht mehr blaublütig sein, um sich in dieser Idylle erholen zu dürfen, doch königlich behandelt wird man auf jeden Fall.

Köche, Konditoren, Bäcker und Patissiers gehören zu denen, die hier ganz besonderes „hofiert“ werden, denn die Sächsischen Staatsbäder, zu denen neben Bad Elster noch das benachbarte Bad Brambach gehört, bieten ihnen eine spezielle Präventiv-Kur für ihre Berufsgruppe, die es so nirgendwo anders gibt. Auch für andere Berufsgruppen gibt es solche Angebote, die unter dem Markennamen „JobFit®“ wahlweise für sieben oder 14 Tage gebucht werden können.

Angefangen hat alles mit „Allegretto“. Immer mehr Musiker, die ja in den Kurorten sozusagen zum „heilenden Personal“ gehören, klagten über Schmerzen im Hals- und Nackenbereich, an Händen, Schultern und in den Gelenken. Um ihnen zu helfen und ihre volle Berufsfähigkeit wieder herzustellen, wurde eine Spezialkur für Musiker entwickelt und sozusagen an den eigenen Leuten getestet. Mit Erfolg. Nach und nach entstanden bislang acht weitere Spezialkuren, unter anderem „Manus“ für die kochende und backende Zunft. All diese Kuren sind ein Gemeinschaftsprodukt von Badeärzten, Psychologen und Berufsverbänden. Entsprechend der speziellen Beanspruchungen wurden die Behandlungen festgelegt. Denn: Bei jeder Berufsgruppe sind die körperlichen und mentalen Belastungen unterschiedlich. Bei Köchen und Patissiers beispielsweise, die täglich viele Stunden in warmen Räumen stehend ihrer Arbeit nachgehen, ist der Bewegungsapparat überbeansprucht, die Haut reagiert häufig allergisch, Handgelenke und Füsse sind überstrapaziert. Entspannungs- und Moorbäder, Gymnastik und viel Bewegung an frischer Luft helfen.

Zwar handelt es sich bei „JobFit®“ um reine Privatkuren, dennoch empfiehlt der Kurdirektor der Sächsischen Staatsbäder, Christian Kirchner, bei den Krankenkassen und auch bei den eigenen Chefs nachzufragen, ob sie einen Teil übernehmen. Denn schliesslich sei es eine Massnahme, um Erkrankungen vorzubeugen. Das hilft nicht nur, spätere Kosten für Heilbehandlungen einzusparen, sondern auch, die Leistungsfähigkeit für das Unternehmen zu erhalten. Als erste Krankenkasse hat jetzt die AOK Sachsen „JobFit®“ in ihr Bonusprogramm aufgenommen. Auf der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse verlieh der Deutsche Heilbäderverband den Sächsischen Staatsbädern für die insgesamt 16 berufsspezifischen Präventions-Kuren als bundesweit erstem Unternehmen das neue Qualitätssiegel „Prävention im Kurort“.

Bad Elster und Bad Brambach hatten frühzeitig erkannt, dass man aufgrund der zahlreichen Gesundheitsreformen der letzten Jahre, die bewirkten, dass immer weniger klassische Heilkuren verschrieben wurden, neue Wege gehen muss. Als Wellness noch für viele andere bedeutete, dass man eine Sauna als etwas ganz Revolutionäres anbietet, hat man in den Sächsischen Staatsbädern bereits spezielle medizinische Wellnessprogramme entwickelt, die Erkrankungen gezielt vorbeugen können. Heute gibt es zwei dicke Kataloge mit insgesamt 170 verschiedenen Wellness-Pauschalen. Dabei wird eng mit gastronomischen Unternehmen und der Chursächsischen Philharmonie zusammengearbeitet. Ein Produkt dieser Kooperation sind neu aufgenommene Kulturpauschalen, die eine Kombination aus Wellness, Musik, Kunst und Kulinarik bieten. Wer sich beispielsweise für die dreitägige Pauschale „Entführung in 1001 Nacht“ vom 8. bis 10. September entscheidet, ist auch bei der Premiere der Mozart-Oper im König Albert Theater dabei.

Und natürlich haben sich die Mitarbeiter der Sächsischen Staatsbäder auch ein besonderes Angebote für alle Frauen einfallen lassen, die mit Fussball nichts am Hut haben: das „Ladies Special“, hinter dem sich sechs Wellness-Pauschalen zwischen drei und fünf Tagen verbergen, für die es bis zu 20 Prozent Rabatt auf vergleichbare Angebote aus den Katalogen gibt. „Wenn Klinsmanns Jungs das Gleiche schaffen wie die deutschen Fussballerinnen und Weltmeister werden, denken wir über ein ähnliches Dankeschön für die Männer nach“, meint Kirchner.

www.stadt-badelster.de

Weitere Informationen zu Kurorten finden Sie auch hier!

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