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Studie: Willenskraft kann Tod nicht hinauszögern

Auch wichtige Ereignisse wie Geburtstage beeinflussen den Todeszeitpunkt bei Krebspatienten nicht

Die Erwartung von Familienfesten oder Feiertagen hat keinen Einfluss auf den Todeszeitpunkt von Krebspatienten. Eine Auswertung der Todesurkunden von über einer Million Patienten ergab, dass es keine Unterschiede in der Zahl der Todesfälle vor oder nach beispielsweise runden Geburtstagen gibt. Das berichten Donn Young und Erinn Hade von der Staatsuniversität von Ohio in Columbus im Fachmagazin JAMA (Bd. 292, S. 3012, 22. Dezember). Die Wissenschaftler konnten somit die weitverbreitete Auffassung statistisch nicht belegen, Patienten könnten den Zeitpunkt ihres Todes durch Willenskraft hinauszögern, wenn ein wichtiges Ereignis ansteht, das sie noch erleben möchten.

Die Forscher untersuchten rund 1,2 Millionen Todesurkunden aus den Jahren 1989 bis 2000, darunter die von über 300.000 Patienten, die an Krebs gestorben waren. Das Ergebnis: Beim Todeszeitpunkt der Krebspatienten gibt es keine jahreszeitlichen Unterschiede. Könnten Krebspatienten ihren Tod willentlich hinauszögern, gäbe es in der Woche vor Festen wie Weihnachten oder dem Geburtstag der Patienten weniger Todesfälle und einen deutlichen Anstieg nach diesen Festen.

Bei der Auswertung aller 1,2 Millionen Todesurkunden zeigte sich, dass die Sterblichkeit in den Sommermonaten deutlich niedriger ist, und in den drei Wochen nach Weihnachten die meisten Tode verzeichnet werden. Der Grund dafür sei jedoch der starke Temperatursturz im Winter, erklärt Young.
ddp/bdw – Eva Hörschgen

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