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Neue Krebstherapie heizt den Tumoren kräftig ein

Mit Infrarotlaser und Nanokügelchen können Geschwüre erfolgreich bekämpft werden

Infrarotlicht und winzige Kügelchen aus Gold und Quarz könnten die neue Waffen gegen Krebs werden. Das legen die Ergebnisse einer Studie amerikanischer Wissenschaftler nahe, denen es gelang, mit dieser Kombination Krebstumoren in Mäusen verschwinden zu lassen. Das Prinzip der Methode: Im Körper wandeln die winzigen Goldteilchen mit einem Laser eingestrahltes Infrarotlicht in Wärme um. Tumorzellen in der direkten Nachbarschaft werden dadurch zerstört, ohne dass anderes Körpergewebe geschädigt wird. Die Wissenschaftler um Jennifer West von der Rice-Universität in Houston beschreiben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Cancer Letters (Bd. 209, S. 171).

Die von den Forschern verwendeten „Nanoshells“ genannten Kügelchen sind mit Durchmessern von 130 Millionstel Millimetern etwa 20mal kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Sie bestehen aus einem Quarz-Kern und einer dünnen Goldhülle. Je nach ihrer genauen Zusammensetzung und dem Verhältnis zwischen Kern und Hülle können sie ganz unterschiedliche optische Eigenschaften haben. So reagieren die von West und ihren Kollegen verwendeten Nanoshells beispielsweise auf Licht, dessen Wellenlänge im nahen Infrarotbereich liegt. Solche Strahlung durchdringt Körpergewebe problemlos, wird jedoch von den Nanokügelchen absorbiert und in Wärme umgewandelt.

Dieses Prinzip nutzten die Wissenschaftler nun aus, um Mäuse mit unterschiedlich grossen Krebstumoren zu behandeln. Sie spritzten den kranken Tieren die Nanoshells in die Blutbahn. Aufgrund ihrer geringen Grösse sammelten sich die winzigen Kügelchen in den engen, neugebildeten Blutgefässen der Tumoren. Dann bestrahlten die Forscher die Haut über den Tumoren mit einem Infrarot-Laser. Diese Behandlung zeigte einen durchschlagenden Erfolg: Innerhalb von nur zehn Tagen verschwanden bei den behandelten Mäusen alle Anzeichen einer Tumorerkrankung. Die Nager waren auch neunzig Tage später noch gesund und munter. Bei nicht behandelten Kontrolltieren wuchsen die Tumoren dagegen weiter.

Obwohl sich die neue Methode noch in einem frühen Erprobungsstadium befindet, sind West und ihre Kollegen begeistert über den Erfolg ihrer Studie. Sie wollen ihre Ergebnisse nun so schnell wie möglich bestätigen, um dann auch mit klinischen Studien am Menschen beginnen zu können.

Weitere Infos finden Sie hier …

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