lateinisch], die Heilkunde. Die Medizin war ursprünglich Erfahrungsmedizin, die besonders in den Priesterkasten aller Völker gepflegt und überliefert wurde (Heilkunst). Später entwickelte sich die ärztliche Wissenschaft mit dem besonderen Stand des Arztes. Hippokrates von Kos gilt als ihr Vater. “ Zur Medizin gehört das Studium des gesunden und des kranken Menschen. Mit dem ersten befassen sich Anatomie, Histologie, Entwicklungsgeschichte, Physiologie und physiologische Chemie, mit dem zweiten die Pathologie, die sich weiter aufteilt in Nosologie (Krankheitslehre), Symptomatologie (Anzeichenlehre), Ätiologie (Ursachenlehre), Diagnose (Erkennung), Prophylaxe (Verhütung) und Therapie (Behandlung).
Mit den einzelnen Krankheitsgruppen befassen sich die verschiedenen Teildisziplinen der Medizin (klinische Medizin), z. B. innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinderheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde, Dermatologie, Neurologie und Psychiatrie. Die Auffassung über Entstehung und Behandlung der Krankheiten ist nicht immer einheitlich und dem Wechsel der fortschreitenden Erkenntnis unterworfen gewesen (Theorien der Medizin, z. B. Humoral-, Solidar-, Zellular-, Relations-, Neuralpathologie). Den Auffassungen der Schulmedizin und der Allopathie stehen die Naturheilkunde und die Homöopathie teilweise gegenüber. In den letzten Jahrzehnten ist die Trennung zwischen diesen Richtungen jedoch nicht mehr so schroff, und auf dem Wege zu einer Ganzheitsmedizin ist eine Annäherung der Auffassungen eingetreten. Die medizinische Ausbildung liegt bei den Universitäten; in den 1970er Jahren wurden auch Medizinische Akademien eingerichtet.
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