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Wachstumshormon verbessert Knochenheilung. Erste klinische Versuche an Berliner Charité

Solche Defizite können, ausgelöst durch Unfälle, Tumoren oder Infektionen, eine deutliche Verkürzung der Röhrenknochen bewirken, was sich besonders am Bein nachteilig auswirkt. Es ist zwar möglich, durch unfallchirurgische Massnahmen (Distraktions-Osteogenese) die ursprüngliche Länge wiederherzustellen.

Das Prinzip der Knochenverlängerung besteht darin, die verletzten Röhrenknochen im gesunden Bereich chirurgisch zu durchtrennen. Dadurch wird ein Wachstumsreiz auf die Knochenenden ausgeübt, was zum Neubau von Knochensubstanz führt. Durch eine geeignete mechanische Vorrichtung (Fixateur externe) werden die Knochenenden in dem Masse, wie sich neuer Knochen bildet, auseinandergezogen. Diese Distraktion, um etwa 1 bis 2 mm pro Tag, wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschte Beinlänge erreicht ist.

Dieser monatelange Prozess dürfte in Zukunft abzukürzen sein. Denn jetzt hat die Arbeitsgruppe um Dr. Michael Raschke von der Berliner Charité gezeigt, dass tägliche Injektionen von Wachstumshormon das Längenwachstum im Zusammenhang mit solcher Distraktion beschleunigt und gleichzeitig die Knochenqualität verbessert.

Raschke hat diesen Effekt des Hormons zunächst am Tier, nämlich am Yucatan Micro-Schwein nachgewiesen, dessen Knochenheilung der des Menschen ähnlich ist. Die Tiere erhielten 10 Tage lang Schweine- Wachstumshormon in einer Menge von 100 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Nach 20 Tagen wurde die Belastbarkeit des neu gebildeten Knochengewebes in biomechanischen Belastungstests überprüft. Raschke fand, dass neuer Unterschenkelknochen dieser Schweine von höherer Festigkeit war, als von Tieren, die kein Hormon erhalten hatten. (Bone 24 [1999] 81-88)

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