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Trockener Treibsand

Treibsand-Experiment: Erklärung für das Phänomen gefunden?

Berichte über plötzlich im Sand versinkende Reisende wurden bisher meist als Schauergeschichten abgetan. Doch Forscher haben in Experimenten nun überraschend eine Erklärung für das Phänomen gefunden.

(jkm) – Sand muss nicht unbedingt Wasser enthalten, um sich wie eine Flüssigkeit zu verhalten. Das belegen Experimente niederländischer Physiker. Wird Luft durch feinkörnigen Sand geblasen und dann behutsam der Luftstrom reduziert, versinkt eine Kugel in dem locker geschichteten Material – und produziert unter Umständen sogar eine regelrechte Fontäne.

„Angesichts unserer Befunde könnten sich Berichte über plötzlich versinkende Reisende oder komplette Fahrzeuge als glaubhaft erweisen“, schreiben die Forscher um Detlef Lohse von der Universität Twente in Enschede. In der Natur entstehe trockener Treibsand vielleicht, wenn sehr feiner Sand vom Wind emporgetragen und wieder abgelagert werde.

Lohse und seine Kollegen füllten Sand mit einer typischen Korngrösse von 0,04 Millimetern in einen Behälter, durch dessen perforierte Bodenplatte sie Luft bliesen. Die resultierende Masse bestand zu knapp 60 Prozent aus Luft – die Flächen der Sandkörner berührten sich also kaum. In früheren Versuchen hatten die Forscher Stahlkugeln in solches Material fallen lassen, um Asteroideneinschläge zu simulieren. Nun hängten sie einen Tischtennisball derart auf, dass dieser gerade die Sandoberfläche berührte. Dann brannten sie den feinen Haltefaden ab.

Prompt versank der mit Metallkügelchen gefüllte Ball in dem Material, berichtet die Gruppe. Dabei spritzte zwar kein Sand zur Seite weg, dafür schoss in einigen Fällen jedoch eine nadelfeine Sandfontäne in die Höhe, nachdem der Ball verschwunden war. Dieses Phänomen hatten Lohse und Kollegen bereits bei ihren Einschlag-Experimenten beobachtet und mit dem Kollaps des von dem versinkenden Objekt geschaffenen Schachtes erklärt.

Weitere Infos finden Sie hier …

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