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Blinde steuern Haustechnik per Sprache

Mit Sprache die Heizung steuern oder Musik auswählen – was im Normalfall lediglich ein Plus an Bequemlichkeit bedeutet, kann den Alltag von sehbehinderten und blinden Menschen erheblich erleichtern. Auf der CeBIT hat das European Media Laboratory (EML) http://www.eml.villa-bosch.de ein intelligentes Haus vorgestellt, das genau diese Vorteile bringen soll. Die Praxistauglichkeit der Technik wird bei der Messe gestestet: Blinde Schüler werden ausprobieren, ob und wie man Haustechnik über Sprachbefehle steuern kann. Gemeinsam mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) http://www.blista.de will das EML ihre Technologie an die Bedürfnisse der Menschen anpassen. „Die CeBIT ist ein Anfang, aber wir haben vereinbart auch über die Messe hinaus an konkreten Lösungen zu arbeiten“, bestätigt Rudi Ullrich, Sprecher der blista, im Gespräch mit pressetext.

Für sehbehinderte und blinde Menschen stellt die tägliche Bedienung vieler Geräte ein Problem dar. So sind die meisten Heizungen für sie nicht regulierbar, weil sie die Zahlen und Symbole auf den Displays nicht erkennen können. Das EML zeigt nun, wie die Steuerung von Heizung, Rollläden, Licht oder Musik über Sprachbefehle funktioniert. So lässt sich beispielsweise das Licht im gesamten Haus und in einzelnen Räumen durch Sprache ein- und wieder ausschalten. „Die Technik ist zwar noch nicht serienreif, aber sie funktioniert“, verspricht Peter Saueressig, Sprecher der EML, im Gespräch mit pressetext. Die Spracherkennungstechnologie funktioniert Sprecher-unabhängig. Durch die Eingabe verschiedener Dialekte wurde die Fehleranfälligkeit minimiert.

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„Ich erwarte mir ganz praktische Verbesserungen. Wenn sich zum Beispiel Herd oder Waschmaschine per Sprache steuern liessen, würde das auch deutlich zur Selbstständigkeit von älteren Menschen beitragen“, so Ullrich. Über eine mögliche Finanzierung der Technik durch die öffentlich Hand nachzudenken, hält er für zu früh. „Eine Hilfe wäre aber denkbar, schliesslich können durch die Selbstständigkeit andere Unterstützungen eingespart werden. So könnten alte Menschen länger zu Hause bleiben, anstatt im Heim zu wohnen.“

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