Als Schröpfen bezeichnet man jenes Naturheilverfahren, bei dem zur Therapie Schröpfköpfe verwendet werden. Schröpfen zählt zu den traditionellen Heilmethoden, bei denen zwar keine Medikamente eingesetzt werden müssen, die aber trotzdem eine wirksame Waffe der Naturheilmedizin im Kampf gegen viele Beschwerden oder Störungen sind.
Wie funktioniert die Schröpftherapie?
Bei der Schröpftherapie wird mittels Schröpfgläsern, in denen ein Unterdruck erzeugt wird, eine Ausleitung von Schadstoffen über die Haut angestrebt. Deshalb wird sie zu den Hautreizmethoden gerechnet. Ziel des Schröpfens ist es, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu stärken oder erst in Gang zu setzen, wenn diese von sich aus nicht dazu imstande sind. Durch Schröpfen werden die Möglichkeiten, mit denen der Körper zur Abwehr von Krankheiten von Natur aus ausgestattet ist, angeregt und unterstützt.
Man unterscheidet grundsätzlich drei Schröpfmethoden: das unblutige Schröpfen, die Schröpfmassage und das blutige Schröpfen.
Ausleitende Verfahren bieten die Möglichkeit, direkt auf sogenannte Verschlackungen, also Störungen der Reflexpunkte bzw. -areale einzuwirken, und so die Selbstregulation des Körpers anzuregen. Schröpfzonen finden sich am Rücken und dienen sowohl der Diagnostik als auch der Therapie. Trockenes Schröpfen dient der Kräftigung der Stoffwechselfunktion in Reflexzone und Haut sowie der Krampflösung in der Muskulatur. Beim blutigen Schröpfen werden an bestimmten, schmerzhaften Stellen des Rückens kleine Mengen gestauten Blutes entzogen, welches oft zur Behebung chronischer, therapieresistenter Rückenschmerzen führt. Blutigschröpfen darf nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden.
Schröpfen ist eine blockadebrechende Therapie
„Schröpfen beseitigt angestaute Hindernisse innerhalb der Hämodynamik, und der verbesserte Blutfluss führt zu einer schlagartig besseren Sauerstoff- und Nährsubstratversorgung“, so Prof. Dr. Martin Nuhr vom Kur- und Rehabilitationszentrum Senftenberg, in dem die Schröpfmassage zum bewährten Therapiespektrum gehört. Die meisten und vor allem die wichtigsten Schröpforte befinden sich am Rücken des Patienten. „Der Rücken eines Kranken bietet der tastenden Hand des Therapeuten ganz auffällige Zeichen. Wer die Rücken seiner Patienten beobachtet, wird merken, dass mit zunehmender Allgemeinbelastung sich Änderungen auf der Hautoberfläche zeigen“, erläutert Nuhr.
Bereits im frühen Stadium von Erkrankungen verkünden dies die gestörten Reflexzonen (Dermatome), worauf man Rückschlüsse über innere Organe bekommt. Therapeutische und diagnostische Beobachtungen zeigen, dass es oft genügt, in dem gestörten Ort der spinalen Reflexzone einen adäquaten Entstörungsreiz zu setzen, um alle mit diesem Bereich zusammenhängenden Körperabschnitte positiv (heilend) zu beeinflussen.
Die Schröpftherapie, richtig angewendet, ist unschädlich und löst auch keine ungünstigen Nebenwirkungen aus. Die Erfolge sind beeindruckend und kommen dabei rasch zustande, denn der Körper reagiert auf das Schröpfen am richtigen Ort innerhalb von Stunden.
Schröpfen ist keine alles heilende Therapie. Aber oft wird die gezielte Anwendung des Schröpfens allein ausreichen, die Störungen zur Norm zurückzuführen. In anderen Fällen kann das Schröpfen neben weiteren physikalisch-rehabilitativen Methoden eine wesentliche unterstützende Rolle spielen und so auch den Verbrauch an Medikamenten reduzieren.
„Auch wenn die Anwendung einfach ist, so gilt es auch hier vorher abzuklären, dass hinter den Beschwerden keine ernsthafte Krankheit steckt, die völlig anders therapiert werden muss. Deshalb gehört das Schröpfen, wie jede andere Heilmethode auch, in die Hände des erfahrenen Arztes“, so Prof. Dr. Martin Nuhr.
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