Die Radioiodtherapie ist bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere bei nahezu allen Formen der Schilddrüsenüberfunktion, die unblutige und risikolose Alternative zur Schilddrüsenoperation. Sie ist schmerzlos und hat mit einer durchschnittlichen Wirkungssicherheit von mehr als 95 Prozent eine der höchsten Erfolgsraten medizinischer Behandlungsverfahren. Im Gegensatz zur Operation sind eine Schädigung der Stimmbandnerven, der Nebenschilddrüsen und ein Narkoserisiko ausgeschlossen. Zudem bleibt der gesunde Anteil der Schilddrüse erhalten.
Die Radioiodtherapie bei Schilddrüsenerkrankungen ist ein Schwerpunktthema auf der Jahrestagung NuklearMedizin 2008 der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN). Diese findet vom
23. bis 26. April 2008 im Congress Center Leipzig statt. Experten diskutieren dann den aktuellen Forschungsstand und innovative Verfahren in diesem Bereich.
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Etwa jeder dritte Deutsche “ Frauen viermal häufiger als Männer “ hat krankhafte Veränderungen an der Schilddrüse. Viele Betroffene wissen davon jedoch nichts. In den meisten Fällen liegt eine Schilddrüsenvergrösserung vor, oft mit gutartiger Knotenbildung “ eine so genannte Struma. Zudem können Schilddrüsenüberfunktionen unterschiedlicher Ausprägung entstehen. Neben Herzklopfen, vermehrtem Schwitzen und Haarausfall bei erhöhtem Schilddrüsenhormonspiegel kann eine vergrösserte Schilddrüse beispielsweise Druckbeschwerden im Hals verursachen.
Jährlich werden deutschlandweit etwa 60.000 Patienten in nuklearmedizinischen Kliniken mit Radioiod behandelt. Der Patient nimmt dabei eine auf die individuellen Eigenschaften seiner Schilddrüse abgestimmte Medikamentenkapsel mit radioaktivem Iod ein.
Das Iod gelangt über das Verdauungssystem und den Blutkreislauf in die Schilddrüse. Der Betastrahler Iod-131 lagert sich ausschliesslich im erkrankten Schilddrüsengewebe an und zerstört dieses gezielt.
Umliegendes gesundes Gewebe bleibt unbeschädigt. Im Verlauf mehrerer Wochen bilden sich die kranken Zellen zurück. Viele Patienten sehen hier eine Gefahr, weil sie die Stärke der Strahlenbelastung nicht einschätzen können. Dies ist aber völlig unbegründet. „Für den erwachsenen Patienten ist die auftretende Strahlenbelastung ungefährlich. Sie ist in der Regel nicht höher als beispielsweise bei einer mehrfachen Computertomografie“, sagt Prof. Dr. Osama Sabri, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig und Kongresspräsident der Jahrestagung NuklearMedizin 2008.
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Pressereferat, Julia Schilling
Hospitalstrasse 7, D-37073 Göttingen
Tel. 0551.48857-402, info@nuklearmedizin.de
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