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Kinderwunsche bei Rheuma

Fortschritte in der Therapie rheumatischer Erkrankungen haben dazu geführt, dass sich viele Frauen mit Rheuma ihren Kinderwunsch erfüllen können. 14 Prozent der betroffenen Frauen heute sind im gebärfähigen Alter. Noch bis vor zehn Jahren haben Ärzte von einer Schwangerschaft abgeraten – es gab kaum Erfahrungswerte. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hat die Erkenntnisse über die Anwendung von Rheuma-Medikamenten in der Schwangerschaft nun in einer Therapieempfehlung zusammengefasst. „Dieser Leitfaden hilft allen Beteiligten, ihre Patientinnen in Hinblick auf eine geplante Schwangerschaft besser zu beraten“, sagt Prof. Klaus Krüger, Sprecher der Kommission Pharmakotherapie.

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Bisher existierten zu vielen Medikamenten nur unzureichende Daten über ihre Anwendung in der Schwangerschaft – insbesondere für neuere Therapieformen. Aus diesem Grund rieten die Ärzte ihren Rheuma- Patientinnen früher von einer Schwangerschaft ab. Viele Frauen verabschiedeten sich vom Gedanken, eine Familie zu gründen. Die Fragen fokussieren insbesondere auf die Auswirkungen der Medikamente auf die Fruchtbarkeit der Frauen und die Gesundheit des Kindes. Wichtig ist auch, ob und wie sich die Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft verändert und ob medikamentös eingegriffen werden kann. Diese Fragen greifen die Therapieempfehlungen der DGRh auf. Sie listen die gängigen Rheuma-Medikamente und deren Anwendbarkeit vor und während einer Schwangerschaft. Grundlage des Leitfadens sind tierexperimentelle Studien, Fallberichte sowie Expertenmeinungen.

Das wichtigste Kriterium für eine möglichst problemfreie Schwangerschaft und Geburt ist eine langfristige Vorbereitung.
Patientinnen sollten ihren Kinderwunsch schon vor der medikamentösen Einstellung ihrem Arzt mitteilen. Denn einige Wirkstoffe können den Eisprung verhindern. Andere Substanzen müssen einige Monate vor der geplanten Konzeption abgesetzt werden, um Langzeitwirkungen auf das Kind auszuschließen. Da eine Schwangerschaft zudem in eine ruhige Krankheitsphase fallen sollte, können Ärzte mit dem Wissen um den Kinderwunsch ihrer Patientin die Behandlungsstrategie auf eine rasche und stabile Remission ausrichten. Für die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft gilt grundsätzlich „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Doch dabei gibt es wesentliche Unterschiede.

Die Schwangerschaft der rheumakranken Patientin ist trotz der verbesserten Behandlungsoptionen stets eine Risikoschwangerschaft. „Es erfordert eine engmaschige Kontrolle des Therapieverlaufs und eine gute Zusammenarbeit von Rheumatologen und Geburtshelfern“, sagt Professor Krüger, selbst niedergelassener Rheumatologe in München. Um die behandelnden Ärzte und Betreuer enger zu vernetzen, sind spezielle Schwangerschaftssprechstunden eine Option. In der Schweiz gibt es bereits einige dieser Zentren, in der Frauen und Männer mit entz ündlich-rheumatischen Erkrankungen bei Kinderwunsch beraten und Frauen in einer Schwangerschaft betreut werden. In Deutschland gibt es diese Sprechstunde bislang in Düsseldorf und Erlangen. Doch auch jeder Rheumatologe kann mit den neuen Therapieempfehlungen und seinem Fachwissen grundsätzlich diese Art der Beratung anbieten.

**** Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. Ist eine gemeinnützige, medizinische Fachgesellschaft, deren Arbeit sich mit dem gesamten Bereich der Rheumatologie in Deutschland und deren Entwicklung befasst. Die Ziele der DGRh sind der fachliche Austausch über Forschung, Klinik und Praxis sowie die Schulung von Ärzten und Patienten. Mit ihrer Arbeit trägt die DGRh dazu bei, die Behandlungsmöglichkeiten der betroffenen Menschen mit Rheuma zu verbessern.***

Pressekontakt:
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Sandra Wittig
Luisenstraße 41
10117 Berlin
Tel: 030/240484-80 (Zentrale: – 70)
Fax: 030/240484-79
www.dgrh.de
E-Mail: sandra.wittig@dgrh.de

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