Durch eine gezielte individuelle Auswahl des Hornhautspenders hinsichtlich spezieller Gewebeeigenschaften, dem so genannten Matching, kann das Abstoßungsrisiko sehr wahrscheinlich deutlich gesenkt werden. Weltweit wird unter Wissenschaftlern diskutiert, ob die Verwendung gematchter Transplantate das Abstoßungsrisiko tatsächlich senkt.
Die einmalige Freiburger Studie soll hier Klarheit bringen und so in Zukunft Mehrfach-Transplantationen verhindern.
Sollten die Annahmen aus Freiburg richtig sein, könnten zukünftig auch die Medikamente eingespart werden, die eine Abstoßungsreaktion verhindern sollen. „In der Studie wird es zwei Gruppen geben“, erklärt Prof. Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik. „In der einen Gruppe werden die Patienten mit einer Zufallsspende behandelt, in der anderen mit einer genau auf den Gewebetyp passenden Hornhaut.“ Im Nachgang wird dann untersucht, ob es in der einen Gruppe zu weniger Abstoßungsreaktionen gekommen ist.
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Die Studie führt die Universitäts-Augenklinik zusammen mit dem Zentrum für klinische Studien und dem Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik durch. Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit zwei Millionen Euro gefördert.
Die Hornhautbank an der Universitäts-Augenklinik Freiburg ist neben der Hornhautbank am Universitätsklinikum Düsseldorf die einzige Hornhautbank in Deutschland, bei der schon jetzt konsequent auf eine Gewebetypisierung von Spender und Empfänger geachtet wird. Im letzten Jahr wurden an der Universitäts-Augenklinik Freiburg 312 Hornhauttransplantationen durchgeführt.
Informationen:
PD Dr. Daniel Böhringer
Universitäts-Augenklinik
e-mail: daniel.boehringer@uniklinik-freiburg.detel.: +49(0)761-270-4098