Erfreuliche neue Entwicklungen für Menschen mit starkem Bluthochdruck, der auf blutdrucksenkende Medikamente nicht ausreichend anspricht: Überaktive Nierennerven können mittels Hochfrequenzstrom ausgeschaltet werden („interventionelle renale Sympathikus-Denervation“), wodurch sich nicht nur der Bluthochdruck verringert, sondern auch das Entstehen von Herzrhythmusstörungen („Arrhythmogenese“) günstig beeinflusst werden kann.
Das Forscherteam von Dr. Frank Himmel (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) hatte erstmals an 14 Patienten die Auswirkung dieses kaum eingreifenden, per Katheter durchgeführten Eingriffs auf die Herzfrequenzvariabilität (HRV) untersucht (die Schwankungen der Herzfrequenz um einen durchschnittlichen Herzfrequenz-Wert). Die Ergebnisse zeigten drei Monate nach erfolgter renaler Denervation eine Verringerung des Blutdrucks um 23/9 (systolische Senkung 23 mmHg, diastolische Senkung 9 mmHg) sowie eine Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität (signifikante Zunahme der mittleren RR-Intervalle, Abnahme der LF-Spektralkomponenten, Abnahme der LF/HF-Ratio). Ursache dafür, so Dr. Himmel auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in Paris (27.-31.08.2011), ist die Verringerung einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems (Stressnervensystem) am Herzen.
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Die Studienteilnehmer hatten zuvor einen systolischen Blutdruck von mindestens 150 mmHg trotz Einnahme von mindestens drei blutdrucksenkenden Medikamenten. Die Medikation wurde während des Beobachtungszeitraums beibehalten.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7800 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.