„Coping“ “ hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich die Kunst, mit Krankheiten zu leben.
Stuart I. Brown und Kollegen von der University of California, San Diego haben verhaltensmedizinische Methoden erprobt, die Patienten mit einer unheilbaren Sehschwäche die Bewältigung ihrer Situation erleichtern soll. Die Betroffenen, die alle an Makula-Degeneration litten “ einer speziellen Netzhauterkrankung des Alters – zeigten nach sechswöchigem Programm bessere Stimmung, nutzen öfter Sehhilfen und hatten grösseres Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Das berichten die Forscher aktuell in den „Annals of Behavioural Medicine“.
Makula-Degeneration bedeutet Abbau des „Gelben Flecks“, der 2 Millimeter grossen Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhaut. Die Betroffenen erblinden nicht völlig, aber es bildet sich ein immer grösser werdender verschwommener Fleck, dort wo man etwas „ins Auge fassen“ will; schemenhafte Umrisse und Kontraste bleiben meist erhalten. „Der fortschreitende Sehverlust durch Makula-Degeneration verursacht grosse Verzweiflung und unsere Möglichkeiten, durch medizinische Behandlung die Krankheit zu verlangsamen sind begrenzt“, sagte Brown.
Er und sein Team verglichen die Befindlichkeit von 44 Betroffenen während einer sechswöchigen Verhaltenstherapie mit der von 48 anderen, die noch auf die Teilnahme am Programm warteten. Aufklärung über Krankheit und Behandlung gehörten zum Programm, Infos zu speziellen Sehhilfen und verhaltenstherapeutische Techniken zur Krankheitsbewältigung, für positive Einstellung und realistische Zielsetzung beispielsweise.
Über einen Monat nach den Kurs zeigten die Patienten deutlich bessere Stimmung verglichen mit den Wartenden. Angst und Depressionen liessen nach, die Zuversicht im Alltag mit der Einschränkung klar zu kommen stieg und damit auch Unternehmungen. „Diese Interventionen haben das Potenzial viele mit altersbedingter Makula-Degeneration zu unterstützen, die bisher keine anderen Behandlungsmöglichkeiten haben“, erklärte Brown. „Obwohl es eine Krankheit ist, die nicht geheilt oder verhütet werden kann; die Konsequenzen der zunehmenden Sehverschlechterung haben das Potenzial durch Verhaltenstherapie beeinflusst zu werden.“
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