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Wein für die Lunge

Ein Bestandteil von Rotwein könnte die Symptome bislang unheilbarer Lungenerkrankungen lindern. Der in den Schalen roter Früchte enthaltene Inhaltsstoff Resveratrol scheint die Entzündungsprozesse zu dämpfen, die bei der chronischen Lungenkrankheit COPD auftreten. Das legen Versuche an Kulturen menschlicher Lungenzellen nahe. Über ihre Ergebnisse berichten britische Forscher in der Fachzeitschrift „Thorax“ (Bd. 58, S. 942).

Unter dem Begriff COPD oder Chronisch obstruktive Lungenerkrankung werden verschiedene Bronchialerkrankungen zusammengefasst, die ähnliche Symptome wie zum Beispiel chronischen Husten, Auswurf oder Atemnot hervorrufen. Die Beschwerden sind nicht heilbar und schreiten unaufhaltsam fort. Häufigste Ursache ist das Rauchen. COPD wird inzwischen als die Volkskrankheit mit den höchsten Steigerungsraten angesehen. Experten schätzen, dass Chronische Atemwegserkrankungen bis zum Jahr 2020 die dritthäufigste Todesursache sein werden.

An den Entzündungsprozesse, die bei COPD auftreten, sind unter anderem so genannte Makrophagen beteiligt. Diese spezialisierten Zellen des Immunsystems produzieren verschiedene Substanzen, die zum Beispiel das Wachstum und die Aktivität anderer Immunzellen anregen und so Entzündungen hervorrufen.

Louise Donnelly vom Imperial College in London und ihre Kollegen untersuchten die Reaktion dieser Immunzellen auf das Antioxidantium Resveratrol, das zum Beispiel in den Schalen roter Trauben und damit auch in Rotwein enthalten ist. Sie isolierten Makrophagen aus der Lungenflüssigkeit von 15 Rauchern und 15 COPD-Patienten und führten zwei Versuche durch: Einmal regten sie die Makrophagen künstlich an, in Aktion zu treten und gaben anschliessend das Antioxidantium hinzu. In einem anderen Experiment verzichteten sie auf die künstliche Stimulation der Zellen. Resveratrol konnte die Menge der von den Immunzellen produzierten Substanzen deutlich verringern. Teilweise konnte die Substanz die Produktion sogar nahezu verhindern.

Bisher verordnen Ärzte zum Beispiel Kortison, um die Beschwerden zu lindern. Doch Resveratrol oder ähnliche Substanzen könnten weit effektiver für die Behandlung sein, vermuten Donnelly und ihre Kollegen nach ihren Versuchen.

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