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Was das Ohr über Magen-Darm-Geschwüre verrät

Wie kann ich ein Magengeschwür am Ohr erkennen? Durch Messung des elektrischen Hautwiderstands. Waren die Ergebnisse so genannter elektrodermaler Messungen in früheren Studien ungenau, könnte sich demnächst der Einzug dieses alternativen Verfahrens in die klinische Praxis anbahnen, zum Beispiel bei der Diagnose von Magengeschwüren. Dies legen zumindest die Ergebnisse einer polnischen Arbeitsgruppe nahe.

Zeige mir Dein Ohr und ich sage Dir, was Du hast. Mit diesem Ziel vor Augen hat das Team um J. Szopinski ein standardisiertes Verfahren zur Messung von Organ-Projektions-Arealen (OPAs) entwickelt. In einem ersten Test wurde nun überprüft, ob sich diese Methode bei der Diagnose von Magengeschwüren bewährt.

Ein pathologischer Zustand des inneren Organs führt an seinem OPA zum so genannten „Dioden-Phänomen“ – der Gleichrichtung elektrischer Ströme, sobald die Überwindung des Hautwiderstands induziert wurde. Im Anschluss daran ist der Hautwiderstand bei Messung mit positiv polarisierter Elektrode signifikant höher als bei Messung mit negativ polarisierter Elektrode. Dieses Phänomen tritt bei OPAs von gesunden Organen nicht auf.

Welche Bedeutung hat dies nun für die medizinische Praxis? Möglicherweise eine erhebliche. So gelang es den polnischen Ärzten, bei 35 Patienten mit Magengeschwüren die entsprechenden OPAs am äusseren Ohr zu identifizieren und die statistisch signifikanten Unterschiede der biolelektrischen Merkmale nachzuweisen. Unerwünschte Wirkungen traten bei der bioelektrischen Hautmessung nicht auf.

Die Evaluation der elektrischen Merkmale der OPAs – die elektrodermale Organdiagnostik – könnte zum wertvollen Kriterium für den Einsatz weitergehender Diagnoseverfahren werden. Denn mit dieser Methode liessen sich auch ungewöhnliche Fälle sicher diagnostizieren. Nach gastroskopischem Ausschluss eines malignen Geschehens könnte eine bioelektrische Untersuchung weitere für den Patienten unangenehme und für das Gesundheitswesen teure Untersuchungen ersparen. Sie ermöglicht den nicht-invasiven Zugang zum Informationsnetzwerk des Körpers, dem Nervensystem, um präzise Kenntnis über den Zustand innerer Organe zu ermitteln. Mit zunehmender Reproduzierbarkeit und Objektivierung der Messergebnisse wird der wissenschaftliche Anspruch dieses Verfahrens wie auch der Akupunktur insgesamt gestärkt und der Weg zum breiten klinischen Einsatz geebnet.

Weitere Infos finden Sie hier …

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