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Überarbeitet und noch besser: Der Deutsche Schmerzfragebogen

Ab sofort für Therapeuten und Einrichtungen erhältlich

Wenn der Schmerz nicht nachlässt, sondern Monate und Jahre dauert, beeinflusst er das ganze Leben. Behindert Bewegungen, stört bei der Arbeit, verhindert Unternehmungen, verschlechtert die Stimmung. Um den andauernden Schmerz erfolgreich behandeln zu können, muss man ihn in seiner Gesamtheit erfassen: „Je genauer die Analyse, desto besser der Therapieaufbau und gezielter die Therapie“, so Prof. Dr. Michael Pfingsten von der Gemeinsamen Kommission der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) und der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS). Wichtiges Erfassungsinstrument ist der Deutsche Schmerzfragebogen, den die Kommission, der weiterhin Dipl.-Psych. Hanne Seemann (Heidelberg), Dr. Oliver Emrich (Ludwigshafen) und Dr. Bernd Nagel (Mainz) angehörten, jetzt in einer gross angelegten Studie validiert und überarbeitet hat. Die aktuelle Fassung ist ab sofort für Therapeuten und Einrichtungen erhältlich.

Validierung erlaubt Verbesserungen

1086 Patienten aus über 50 Einrichtungen in ganz Deutschland haben den Fragebogen zwischen Mitte und Ende 2005 ausgefüllt. Um seine Aussagekraft zu überprüfen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzudecken, haben die Wissenschaftler der Gemeinsamen Kommission gleichzeitig die behandelnden Ärzte befragt, die die Ergebnisse des Fragebogens mit den Ergebnissen aus ihrer persönlichen Befragung der Patienten verglichen haben: Waren die Fragen für die Patienten verständlich? Hat der behandelnde Arzt im Patientengespräch auf den Angaben aus dem Fragebogen aufbauen können? Gab es Schwierigkeiten, Ungenauigkeiten, Verfeinerungsbedarf?

Der Deutsche Schmerzfragebogen inhaltsreich, verständlicher und genauer formuliert

„Nach der Auswertung haben wir einige Teile des Bogens noch einmal angepasst“, so Dr. Gabriele Lindena, die die Validierungsstudie im Auftrag der Gemeinsamen Kommission der Schmerzgesellschaften betreut hat.. „Wir haben zum Beispiel die Fragen zum Schmerzverlauf und die zu den sozialen Bedingungen, in denen der Patient lebt, noch genauer gestaltet.“ Einige Fragen wurden auch der besseren Verständlichkeit halber noch verändert.

Der überarbeitete Deutsche Schmerzfragebogen besteht aus einem Anamnesebogen, den der Patient vor der Behandlung ausfüllt. Das Ausfüllen des nun 8-seitigen Bogens dauert in der Regel deutlich weniger als eine Stunde. Dafür erhält der behandelnde Therapeut eine Fülle wichtiger Informationen, mit denen er sein weiteres diagnostisches und therapeutisches Vorgehen optimal vorbereiten kann. Der Arzt kann sich durch die schmerzspezifische Information aus dem Fragebogen sehr gut auf die individuelle Situation des Patienten einstellen, was letztlich auch Zeit einspart. Der Fragebogen ist bei schmerztherapeutisch versierten Ärzten damit Voraussetzung und Grundlage für Diagnostik und neue Therapieangebote.

Bezug des Fragebogens

Die aktuelle Fassung steht ab sofort Schmerztherapeuten und Einrichtungen für Patienten mit andauernden Schmerzen zur Verfügung. Der überarbeitete Fragebogen ist in der Geschäftsstelle der DGSS erhältlich: Beate Schlag, Geschäftsstelle der DGSS, Obere Rheingasse 3, 56154 Boppard, 06742/8001-21, Telefax 06742/8001-22

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