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Süsse Schmerzmittel

Bei Kindern vermindern Süssigkeiten das Schmerzempfinden

Kindern mit Schokolade über ein aufgeschürftes Knie hinwegzutrösten hat durchaus einen Effekt: Süssigkeiten wirken in diesem Alter schmerzlindernd, und zwar umso stärker, je mehr ein Kind auf Zuckerhaltiges steht. Auch das Körpergewicht spielt dabei eine Rolle, entdeckten die amerikanischen Wissenschaftlerinnen Yanina Pepino und Julie Mennella. Demnach wirkt die Schmerzlinderung durch Zucker besser bei normalgewichtigen Kindern als bei übergewichtigen. Bei Erwachsenen funktioniert das Prinzip Zucker gegen Schmerzen allerdings nicht mehr.

An der Studie beteiligten sich 242 fünf- bis zehnjährige Kinder und ihre Mütter. Deren individuelle Vorliebe für Süsses untersuchten die beiden Forscherinnen im ersten Teil ihrer Arbeit. Dazu boten sie ihnen verschieden konzentrierte wässrige Zuckerlösungen zur Auswahl an. Trotz individueller Unterschiede bevorzugten die Kinder meist eine Zuckerkonzentration, die in etwa 11 Teelöffeln Zucker aufgelöst in einem grossen Glas Wasser entspricht. Die Mütter dagegen entschieden sich meist für Zuckerwasser, das weniger süss schmeckte.

Um dann die schmerzlindernde Wirkung von Zucker zu testen, wendeten Pepino und Mennella den so genannten Cold-Pressor-Test an. Dabei wird gemessen, wie lange jemand die Hände in 10 Grad kaltes Wasser halten kann. Die Kinder und ihre Mütter beteiligten sich jeweils zweimal am Versuch: Einmal mit reinem Wasser im Mund und dann mit einer 24-prozentigen Zuckerlösung im Mund. Eine solche Konzentration entspricht einem grossen Glas Wasser mit 14 Teelöffeln Zucker.

Das Ergebnis: Je grösser bei den Kindern die Vorliebe für Süsses war, desto geringer war ihr Kälteempfinden, wenn sie den Mund voll Zuckerwasser hatten. Besonders ausgeprägt war der Effekt bei Kindern mit normalem Körpergewicht, während die Schmerzlinderung bei jenen mit Übergewicht weniger deutlich war. Ganz anders fiel das Ergebnis bei den Müttern aus, sagen die Wissenschaftlerinnen. Das Kälteempfinden liess sich bei ihnen weder durch die jeweilige Vorliebe für Süsses noch durch Zuckerwasser im Mund beeinflussen. Diese unterschiedlichen Reaktionen bei Kindern und Erwachsenen werden laut Mennella möglicherweise durch Unterschiede in den chemischen Prozessen im Gehirn ausgelöst.

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