Wer häufig zum Schmerzmittel Paracetamol greift, erhöht möglicherweise sein Risiko, an Asthma zu erkranken. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie hin, die in der Fachzeitschrift Thorax veröffentlicht wurden. Danach ist die Asthma-Wahrscheinlichkeit für Menschen, die wöchentlich Paracetamol einnehmen, um fast 80 Prozent grösser, als bei Menschen, die auf das Schmerzmittel verzichten. Bei täglicher Einnahme ist die Wahrscheinlichkeit für eine Asthmaerkrankung mehr als doppelt so hoch.

Im Rahmen der Studie haben Wissenschaftler um Seif Shaheen vom Department of Public Health Sciences, Guy˜s King˜s und St. Thomas˜s School of Medicine in London Patientenkarteien von 40 Allgemeinmedizinern durchforstet. Sie haben Daten von 664 Asthmatikern und 910 Menschen ohne Asthma verglichen. Bei der Auswertung der Daten berücksichtigten die Forscher zudem potenzielle Risikofaktoren wie Rauchen und soziale Daten wie die Höhe des Einkommens.

Dabei fanden die Wissenschaftler nicht nur einen Zusammenhang von Asthma und häufiger Paracetamol-Einnahme. Sie stellte zudem fest, dass Asthmatiker, die oft und regelmässig Paracetmaol genommen hatten, unter besonders starken Beschwerden litten. Und bei nicht-asthmatischen Patienten schien der Paracetamol-Konsum mit einer erhöhten Anfälligkeit für Schnupfen einher zugehen.

Die Forscher vermuten nun, dass Paracetamol die Konzentration des Antioxidans Glutathion in den Schleimhäuten der Atemwege senkt. Glutathion schützt Nase und Lunge vor Luftschadstoffen und freien Radikalen.

Die Ergebnisse der Untersuchungen legen nahe, dass Asthmatiker nichtsteroidale Antirheumatika wie Aspirin nicht durch Paracetamol ersetzen sollten. Und das obwohl die Einnahme dieser Schmerzmittel ebenfalls mit Risiken behaftet ist. Die Forscher empfehlen auch gesunden Menschen, auf das Schmerzmittel Paracetamol zu verzichten. Nur Kindern sollte im Notfall statt Aspirin, wegen der möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen, lieber Paracetamol gegeben werden.

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