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Saettigungshormon PYY(3-36) kein satter Erfolg

Saettigungshormon PYY(3-36) kein satter Erfolg

In seiner neuesten Ausgabe veroeffentlicht das Wissenschaftsmagazin Nature eine ungewoehnliche Publikation, in der die vor zwei Jahren in derselben Zeitschrift berichtete appetithemmende Wirkung des Darmhormons PYY(3-36) bezweifelt wird. PYY(3-36) war vor knapp 2 Jahren (Batterham et al. Nature 418, 650-654 [2002]) als Durchbruch in der Adipositas-Forschung gefeiert worden. Ein Team unter Leitung von M. Tschoep und H.G. Joost vom Deutschen Institut fuer Ernaehrungsforschung Potsdam-Rehbruecke testete gemeinsam mit 36 Wissenschaftlern aus 12 verschiedenen Institutionen die Wirkung des Hormons unter Anwendung neuester Methoden der Appetit- und Adipositasforschung. Ueberraschenderweise konnte in zahlreichen verschiedenen Versuchsanordnungen keinerlei Hemmung von Futteraufnahme oder Gewichtszunahme nach akuter oder chronischer Applikation festgestellt werden.
!!!!!!ACHTUNG: SPERRFRIST MITTWOCH 7.7.04,19.00 Uhr!!!!!!!

In seiner neuesten Ausgabe veroeffentlicht das Wissenschaftsmagazin Nature eine ungewoehnliche Publikation (Tschoep et al. Nature, 8. Juli [2004]), in der die vor zwei Jahren in derselben Zeitschrift berichtete appetithemmende Wirkung des Darmhormons PYY(3-36) bezweifelt wird. Ein Team unter Leitung von M. Tschoep und H.G. Joost vom Deutschen Institut fuer Ernaehrungsforschung Potsdam-Rehbruecke testete gemeinsam mit 36 Wissenschaftlern aus 12 verschiedenen Institutionen die Wirkung des Hormons unter Anwendung neuester Methoden der Appetit- und Adipositasforschung. Ueberraschenderweise konnte in zahlreichen verschiedenen Versuchsanordnungen keinerlei Hemmung von Futteraufnahme oder Gewichtszunahme nach akuter oder chronischer Applikation festgestellt werden. PYY(3-36) war vor knapp 2 Jahren (Batterham et al. Nature 418, 650-654 [2002]) als Durchbruch in der Adipositas-Forschung gefeiert worden; weltweit sahen Wissenschaftler und Oeffentlichkeit die Arbeit als Meilenstein auf dem Weg zu einer wirksamen und vertraeglichen Therapie der Adipositas an. Die jetzt publizierten, bei weitem ausfuehrlicheren und detaillierteren Daten der internationalen Gruppe um Tschoep sind deshalb ueberzeugender, weil die Versuche unabhaengig voneinander in sieben verschiedenen Universitaets-Laboratorien und fuenf Forschungseinrichtungen der pharmazeutischen Industrie durchgefuehrt wurden. Zudem wurden ausgedehnte Serien von Kontrollen durchgefuehrt, die die biologische Aktivitaet der Substanz in anderen Versuchssystemen sowie die Empfindlichkeit der Versuchstiere gegenueber appetithemmenden Substanzen belegten. Die Autoren dieser aufwaendigen Studie hatten eigentlich beabsichtigt, die Forschung zum Therapieprinzip PYY(3-36) voranzutreiben, und hatten die negativen Ergebnisse nicht erwartet. Sie schliessen nicht aus, dass es besondere, in der ersten Publikation nicht beschriebene Bedingungen gibt, unter denen das Hormon die Nahrungsaufnahme hemmt; damit waere es zum therapeutischen Einsatz aber wenig geeignet. Mit der Publikation dieser Daten sollen deshalb Adipositas- und Diabetesforscher weltweit auf eine potentielle Sackgasse auf dem schwierigen Weg zu einem wirksamen und sicheren Adipositasmedikament aufmerksam gemacht werden, um die Verschwendung wertvoller Ressourcen zu verhindern.

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Zu diesem Thema findet am Mittwoch, den 7.7.04 um 11 Uhr eine Wissenschafts-Pressekonferenz in Bonn statt. Alle Journalisten sind herzlich eingeladen. Ort: DAAD, Raum 341, 3. Stock, in der Spange (Uebergang zwischen Wissenschaftszentrum und Hauptgebaeude). Bitte am Empfang des DAAD melden.

Weitere Infos finden Sie hier …

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