Eric Kandel, der Leiter einer Foschungsgruppe an der New Yorker Columbia Universität, im Jahr 2000 wegen seines Lebenswerkes mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, hat ein Unternehmen namens „Memory Pharmaceuticals gegründet, das im Mai 2004 an die Börse gegangen ist.

Das Unternehmen wird in voraussichtlich fünf Jahren ein Präparat auf den Markt bringen, das jetzt gerade in die menschliche Versuchsphase geht und in der Lage ist, die Gedächtnisleistung des Gehirns in bisher unvorstellbarer Weise zu stärken.

Bei der Erforschung dieses Komplexes hatten die Neurobilogen festgestellt, dass die von den Genen vorgegebenen Menge an CREB-Proteinen im Gehirn für die Gedächtnisleistung verantwortlich sind.

Anfänglich waren durch Genmutationen bei Fliegen die Zahl der CREB-Proteine im Gehirn vermehrt worden. Diese Fliegen konnten sich weitaus besser an Nahrungsquellen erinnern, als das üblicherweise der Fall ist.

Nachdem es gelungen war, CREB-Proteine in Form eines medizinischen Präparates herzustellen, ergaben Versuche an Mäusen, dass der gleiche Effekt auch nach oraler Einnahme eintritt.

Eric Kandel und sein Team ist davon überzeugt, dass bei Einnahme des Präparates Menchen in phänomenaler Weise in der Lage sein werden, Informationen aufzunehmen und zu behalten. So ist es denkbar, dass man zwei Wochen vor Beginn einer Ferienreise die Sprache des Ziellandes perfekt erlernt.

Der Wissenschaftler sieht allerdings das Hauptanwendungsgebiet in der Stärkung der weitverbreiteten, nachlassenden Gedächtnisleistung bei älteren Menschen. Er würde gerne ausschliessen, dass jüngere Menschen das Präparat anwenden, weil er befürchtet, das sonst durch das neue Präparat starke ethisch-moralische Verwerfungen in der Gesellschaft auftreten könnten.

So bestünde zum Beispiel die Gefahr, dass dann bei jedem Menschen eine extreme hohe Gedächtnisleistung als selbstsverständlich vorausgesetzt würde und schon geringe Mängel als ein gravierende Makel angesehen werden könnten.

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