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Optimaler Blutzucker durch Telemedizin?

Studie der Medizinischen Universitaetsklinik Heidelberg untersucht, ob ein elektronischer Diabetes-Assistent die Umstellung auf Insulin unterstuetzen kannKoennen zuckerkranke Patienten mit Hilfe der modernen Telemedizin schneller und optimal auf eine Behandlung mit Insulin eingestellt werden als mit der herkoemmlichen ambulanten Betreuung? Die Medizinische Universitaetsklinik Heidelberg startet erstmals eine Studie, bei der die Unterstuetzung durch die elektronische Gesundheitsakte „Life Sensor“ im Internet untersucht werden soll.

In Deutschland leiden ca. sieben Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit (Diabetes), etwa 20 Prozent der Bevoelkerung ueber 60 Jahren. Oft reicht die Behandlung mit Medikamenten nicht mehr aus, um den Blutzucker stabil zu halten; die Patienten muessen auf Insulin, das per Spritze zugefuehrt wird, umstellen. „Dabei muss die Dosis kontinuierlich an die Lebensumstaende und persoenlichen Gewohnheiten angepasst werden“, erklaert Privatdozent Dr. Andreas Hamann, Leiter der Diabetes-Ambulanz der Abteilung Endokrinologie und Stoffwechsel an der Medizinischen Universitaetsklinik Heidelberg (Aerztlicher Direktor: Professor Dr. Peter Nawroth). Moeglicherweise kann die elektronische Gesundheitsakte dabei wichtige Hilfestellung leisten.

Unter www.lifesensor.de im Internet koennen Patienten nach Anmeldung passwortgesichert alle wichtigen Daten wie Krankengeschichte, Arztbriefe, Befunde, Labordaten oder Roentgenbilder als Kopien sammeln. An die Gesundheitsakte kann der LifeSensor Diabetes-Assistent angeschlossen werden, der ein elektronisches Tagebuch fuer Diabetiker enthaelt. Darin kann der Patient seine Blutzuckerwerte eintragen, die er selbst zu Hause gemessen hat. Die Daten werden in der Gesundheitsakte dokumentiert und graphisch ausgewertet, so dass der Patient seinen Blutzucker ueber laengere Zeit im Blick hat. Der elektronische Kalender erinnert ihn an Arzttermine.

Bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient

Nicht nur der Patient, sondern auch der behandelnde Arzt kann – mit Einwilligung des Patienten – die elektronische Krankenakte einsehen und damit die Blutzuckereinstellung einfach und schnell kontrollieren. „Die Therapie kann gezielt der Lebensfuehrung des einzelnen Patienten angepasst werden“, sagt Dr. Hamann. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patienten wird einfacher und schneller; gefaehrliche Unterzuckerungen koennen entdeckt und ihre Ausloeser unmittelbar erkannt und behandelt werden.

An der sechsmonatigen Pilotstudie nehmen zwei Patientengruppen teil: Eine Gruppe wird auf herkoemmliche Art von der Heidelberger Diabetes-Ambulanz betreut; die zu Hause gemessenen und dokumentierten Werte werden alle sechs Wochen bei einem Ambulanzbesuch ueberprueft und die Therapie ggf. angepasst. Der zweiten Patientengruppe wird der Diabetes-Assistent zur Seite gestellt; sie erhaelt eine Einweisung in seine Handhabung. Der Arzt kann die Blutzuckerwerte woechentlich kontrollieren und ggf. eingreifen.

Der Firma Intercomponentware, Walldorf, den Entwickler und Betreiber der Gesundheitsakte, soll die Nutzung wichtige Hinweise geben, wie der Diabetes-Assistent noch besser den Beduerfnissen der Patienten und Aerzte angepasst werden kann.

Ansprechpartner: Claudia El-Bahay PD Dr. med. Andreas Hamann Abteilung Innere Medizin I Universitaetsklinikum Heidelberg Telefon 06221 / 56-39806 E-Mail claudia_el-bahay@med.uni-heidelberg.de

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